Herbst- und Wintertauchen im Fühlinger See – Zwischen Sprungschicht und Stille

Wenn sich die Tage verkürzen und die Temperaturen sinken, wird es am Fühlinger See spürbar ruhiger. Für viele bedeutet das Ende der „Warmwasser-Saison“ eine Pause – für die Taucherinnen und Taucher der TSG Porz jedoch ist es der Beginn einer ganz besonderen Zeit. Denn wer auch im Herbst und Winter ins Wasser geht, erlebt den See von seiner klarsten und vielleicht schönsten Seite.

Herbst- und Wintertauchen im Fühlinger See – Zwischen Sprungschicht und Stille

Tauchen im kühleren Wasser

Mit dem Wechsel der Jahreszeit verändert sich auch das Tauchen: Die Sichtverhältnisse werden besser, die Unterwasserwelt zeigt sich reduziert, aber faszinierend. Weniger Pflanzenwuchs und Schwebstoffe sorgen oft für überraschend klare Bedingungen – perfekte Voraussetzungen für alle, die das ruhige, konzentrierte Tauchen schätzen.

Natürlich erfordert das Tauchen in den kühleren Monaten etwas mehr Vorbereitung: Trockenanzüge ersetzen die Neoprenanzüge, wärmende Unterzieher werden dicker, und der Kaffee oder Tee in der Thermoskanne ist fast Pflicht. Trotzdem: Der Reiz bleibt. Wer einmal erlebt hat, wie still und friedlich der Fühlinger See an einem klaren Oktobermorgen daliegt, weiß, warum sich die Mühe lohnt.

Die Sprungschicht – ein sichtbares Phänomen

Aktuell zeigt sich im Fühlinger See eine besonders ausgeprägte Sprungschicht bei etwa fünf Metern Tiefe. Diese Temperaturgrenze teilt das Wasser in zwei deutlich unterschiedliche Bereiche: darüber das noch milde, grünlich schimmernde Oberflächenwasser – darunter kälteres, des öfteren auch klareres Wasser bei circa 6-8 °C.

Video: Olli Allgaier ©2025

Beim Abtauchen wirkt der Moment des Übergangs fast surreal: Das Licht verändert sich abrupt, als würde man durch eine unsichtbare Membran gleiten. Wer diese Grenze einmal bewusst wahrnimmt, versteht, warum viele sagen, man fühle sich, als würde man über den Wolken schweben.

Flora, Fauna und Ruhe

Auch wenn viele Tiere sich in tiefere Bereiche zurückziehen, gibt es im Herbst und Winter unter Wasser einiges zu entdecken. Schwärme von Barschen stehen ruhig über dem Grund, Hechte lauern unbewegt zwischen den Pflanzen, und mit etwas Glück lässt sich sogar ein Aal erblicken.

Herbst- und Wintertauchen im Fühlinger See – Zwischen Sprungschicht und Stille

Der See wirkt in dieser Zeit entschleunigt, fast meditativ. Jede Bewegung, jede Blase und jeder Lichtstrahl wird bewusster wahrgenommen. Es ist kein Tauchen, um möglichst viel zu sehen – sondern um das, was man sieht, intensiver zu erleben.

Eine Anerkennung für alle, die dabeibleiben

Dieser Beitrag ist auch ein Dank an alle, die sich nicht von sinkenden Temperaturen abschrecken lassen. An diejenigen, die früh aufstehen, das Auto im Nebel beladen und auch bei grauem Himmel motiviert am See erscheinen.

Herbst- und Wintertauchen im Fühlinger See – Zwischen Sprungschicht und Stille

Tauchen im Herbst und Winter ist kein Wettbewerb, sondern Ausdruck echter Begeisterung – und der Beweis dafür, dass der Sport weit mehr ist als ein sommerliches Freizeitvergnügen.

Gemeinschaft trotz Kälte

Doch auch abseits des Wassers bleibt die Gemeinschaft lebendig: Die Trainings im „vereinseigenen“ 😉Wahnbad sind gut besucht, dienstags und donnerstags wird geschwommen, getaucht (mit und ohne Tauchgerät), gekämpft (Unterwasser-Rugby) und geplanscht.
 Im Vereinsheim wird über Ausrüstung gefachsimpelt, über Tauchplätze diskutiert und die nächste Saison geplant. Das Vereinsleben hört im Herbst nicht auf – es verlagert sich nur ein Stück weit nach innen.

Fazit – Unter Wasser beginnt der Winter anders

Während oben die Blätter fallen, beginnt unter Wasser eine stille Jahreszeit voller Schönheit und Klarheit. Das Tauchen im Herbst und Winter ist kein Verzicht, sondern ein Geschenk: weniger Ablenkung, mehr Bewusstsein, weniger Menschen, mehr Natur.

Herbst- und Wintertauchen im Fühlinger See – Zwischen Sprungschicht und Stille

Und so bleibt der Fühlinger See auch jetzt ein Ort des Staunens – vor allem dort, wo die Sprungschicht auf fünf Metern Tiefe den Blick nach unten in eine andere Welt freigibt. Eine Welt, in der wir uns manchmal fühlen, als würden wir wirklich über den Wolken schweben.

Herbst- und Wintertauchen im Fühlinger See – Zwischen Sprungschicht und Stille

Gut Luft – und warme Finger!
Eure TSG Porz

📷 Olli Allgaier, Joachim Hoffmann Text: Philip Behrends

Informationsabend zum Grundtauchschein – Neue Gesichter, neue Abenteuer

Informationsabend zum Grundtauchschein – Neue Gesichter, neue Abenteuer

Am Montag, den 27. Oktober 2025, fand im Vereinsheim der TSG Porz im Wahnbad der diesjährige Informationsabend zum Grundtauchschein statt. Wie in jedem Jahr nutzten zahlreiche Interessierte die Gelegenheit, sich über den Einstieg in den Tauchsport und die Ausbildung in unserem Verein zu informieren.

Insgesamt 11 verwegene Aspirantinnen und Aspiranten nebst Eltern und sogar jemand aus Übersee folgten der Einladung und erfuhren von unserem Ausbildungsleiter Stefan Steeger, wie der Weg vom ersten Atemzug unter Wasser bis zum anerkannten Grundtauchschein und sogar bis zum DTSA * (GDL * Sports Diver) verläuft. Neben den Ausbildungsinhalten wurden auch Ausrüstung, Sicherheit und die verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten im Tauchsport vorgestellt.

Die Resonanz war durchweg positiv – viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Kombination aus Technik, Naturerlebnis und Gemeinschaft, die das Tauchen ausmacht.

Die Theorie- und ABC-Einheiten beginnen bereits im November, bevor es dann ab Januar mit den praktischen Tauchgängen MIT Tauchgerät, also mit Tauchflaschen, Atemreglern etc. im Schwimmbad und später, bei etwas ansteigenden Wassertemperaturen, auch in den umliegenden Seen weitergeht.

Die TSG Porz freut sich sehr über den neuen Taucher-Nachwuchs und darauf, die kommenden Monate gemeinsam mit den neuen Mitgliedern zu gestalten – mit viel Spaß, Wissen, Teamgeist und natürlich jeder Menge Luftblasen.

Gut Luft – und willkommen in der TSG-Familie!

Landesjugendtreffen am Möhnesee – Ein Wochenende voller Abenteuer

Landesjugendtreffen am Möhnesee – Ein Wochenende voller Abenteuer
© 2025 Torsten Milinski/tsvnrw


Am vergangenen Wochenende machte sich eine Gruppe von 14 Kindern und Jugendlichen und 3 Betreuern der TSG Porz auf den Weg zum Landesjugendtreffen des TSV NRW am Möhnesee. Schon am Freitagnachmittag traf man sich am Vereinsheim, verabschiedete sich von den Eltern und startete mit viel Vorfreude in Richtung Sauerland.

Freitag – Ankommen & Einstimmen

Eigentlich sollten es nur zwei Stunden Fahrt sein – am Ende wurden es drei. Der Stau begann schon kurz hinter Köln-Wahn, doch die Stimmung blieb heiter. Endlich in der Jugendherberge angekommen, wurden die Zimmer bezogen und der Anhänger mit der Tauchausrüstung zum See gebracht.
Spoiler-Alarm: dieser Anhänger wird später noch eine Rolle spielen … 😉

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Olaf Hafemeister und sein Team vom Tauchsportverband NRW ging es gleich los zur Nachtwanderung, die für die richtige Mischung aus Abenteuer und Gemeinschaft sorgte. Danach hieß es: ab ins Bett – schließlich sollte das Wochenende noch einiges bereithalten.

Samstag – Tauchen, Workshops & Schildkrötenjagd

Der Samstag begann früh mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor sich die Gruppe aufteilte:

  • Für fünf junge Taucherinnen ging es mit Ausrüstung zum Tauchplatz. Der erste Tauchgang führte sie „links lang“ bis zu einem großen Baum unter Wasser.
  • Die übrigen Kinder verteilten sich auf die angebotenen Workshops zu den Themen Fotografie, Gewässeruntersuchung, elasm-ocean, Teambuilding, bis zu einer „Runde“ Geo-Caching, Stand-Up-Paddling und anderen spannenden Aktivitäten rund um den See.
Landesjugendtreffen am Möhnesee – Ein Wochenende voller Abenteuer

Zurück in der Jugendherberge wartete das Mittagessen – und eine besondere Überraschung: Im ganzen Haus waren kleine Schildkröten versteckt. Mit großem Eifer machten sich viele Kinder auf die Suche, und schnell entwickelte sich eine kleine Jagd nach den bunten Figuren.

Am Nachmittag ging es wieder zum See und zu den Workshops. Auch die Taucher stiegen noch einmal ab, diesmal in die andere Richtung. Nach Rückkehr in die Jugendherberge blieb Zeit für freie Spiele – und natürlich für die nächste Schildkröten-Runde. Abends folgte das gemeinsame Grillen, ehe der Tag mit einer riesigen Werwolf-Runde mit rund 30 Kindern und Jugendlichen ausklang.

Sonntag – Abschied mit Tombola

Der Sonntag begann mit einem besonderen Frühstück – schließlich hatte ein Kind Geburtstag. Nach dem Räumen der Zimmer um 9 Uhr und dem Verstauen des Gepäcks standen die letzten Workshops an. Die Mehrheit der Gruppe entschied sich für „Mister X“, ein spannendes Such- und Bewegungsspiel.

Zum Abschluss kam die große Auflösung der Schildkröten-Aktion: Jede Figur war auf der Unterseite nummeriert, und diese Nummern bildeten die Lose für eine kleine Tombola. Die Freude war groß, als eines unserer Kinder tatsächlich einen Preis – ein Handtuch – mit nach Hause nehmen durfte. Nach einem Gruppenfoto hieß es dann offiziell Abschied nehmen.

Landesjugendtreffen am Möhnesee – Ein Wochenende voller Abenteuer

Rückfahrt – Abenteuer auf der Autobahn

Um Punkt 14 Uhr startete die Rückfahrt, und zunächst sah es so aus, als könne die Hinfahrtzeit sogar deutlich unterboten werden. Doch nach nur 25 entspannten Minuten platzte an schon erwähntem Anhänger ein Reifen – und das Abenteuer begann von Neuem. Die jüngsten Teilnehmer fuhren mit einem der Autos samt Betreuern schon voraus, während der Rest auf den Pannendienst wartete.

Die Hoffnung: Eine Stunde Pause, Anhänger verladen, weiter nach Hause. Also wurde vorsorglich alles Lebenswichtige ausgeräumt. Als der Abschleppwagen nach gut einer Stunde eintraf, schien die Rettung nah – bis klar wurde, dass der Anhänger nicht aufgeladen werden konnte. Zu groß war das Risiko, dass auch die anderen Reifen den Geist aufgeben würden.

Die Wartezeit zog sich. Die Polizei wurde hinzugezogen, die Kinder hielten sich geduldig am Grünstreifen neben den Autos auf, während die Betreuer fieberhaft Alternativen suchten. Trotz allem blieb die Stimmung erstaunlich gut – es wurde sogar mit Kindersekt auf das Geburtstagskind angestoßen, auch wenn klar war, dass es seinen Geburtstag nicht mehr rechtzeitig zu Hause feiern würde.

Nach dreieinhalb Stunden kam schließlich die erlösende Nachricht: Der Gerätewart hatte über Kontakte ein Ersatzrad organisieren können. DANKE Hermann-Josef !!! Die Gruppe fuhr langsam ins nahe Städtchen Werl, wo die jüngeren Kinder von einem Elternteil abgeholt wurden. Der Rest nutzte die Zwangspause für eine kleine Stadtrunde – inklusive Döner-Stopp.

Nach fast sechs Stunden Wartezeit konnte das Rad schließlich gewechselt werden, und die Heimfahrt ging weiter – dieses Mal leiser und müder als noch auf der Hinfahrt. Aber alle waren sich einig: Dieses Wochenende wird niemand so schnell vergessen.

Fazit

Das Landesjugendtreffen am Möhnesee bot ein rundum gelungenes Programm: Tauchen, Workshops, Spiel und Spaß, dazu Begegnungen mit fast 200 jungen Taucherinnen und Tauchern aus ganz NRW. Selbst eine chaotische Rückfahrt konnte die Stimmung nicht trüben – im Gegenteil: Sie machte das Abenteuer perfekt.

Unser Dank gilt dem TSV NRW und allen Ehrenamtlichen der Jugendabteilung sowie den Leiterinnen und Leitern der Workshops für die reibungslose Orga und das spannende Programm am Möhnesee – bis zum nächsten Mal!
Danke an unsere Betreuer/Ausbilder Carina, Daniel und Andreas!
Und natürlich an alle Kinder und Jugendlichen!
Die TSG Porz Nachwuchsabteilung war die zahlenmäßig größte Jugendgruppe aller teilnehmenden Vereine. 😃

Nächstes Jahr in Xanten, UNBEDINGT WIEDER!! 🙂

Gut Luft

Eure TSG Porz

Text: Emma Roth, Philip Behrends ; Fotos: alle Teilnehmer, Carina Götz, Daniel Prill, Andreas Bergsch, Torsten Milinski

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim „AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Es gibt Wochenenden, die prägen. Für zwei Taucher der TSG Porz, Stefan und Philip, stand am vergangenen Wochenende eines dieser besonderen Erlebnisse an: die Teilnahme am Aufbaukurs „Tauchsicherheit und Rettung + medizinische Praxis“ (AK TSR+MED) des VDST, organisiert vom Hessischen Tauchsportverband. Ein Kurs, der nur selten angeboten wird, und entsprechend groß war die Vorfreude.

Theorie trifft Praxis – clever vorbereitet

Los ging es bereits am Dienstag – allerdings virtuell. Ein erstes Kennenlernen und die Einführung in die Theorie per Online-Meeting waren nicht nur praktisch, sondern auch eine brillante Idee: So blieb am Wochenende mehr Zeit für das, was alle am meisten reizte – die Praxis im und am Wasser.

Am Samstagmorgen startete der eigentliche Kurs. In aller Herrgottsfrühe machten sich die beiden Porzer auf den knapp 90-minütigen Weg nach Schönbach in Hessen, wo der Verbandssee des HTSV als Übungsrevier diente. Die Atmosphäre war vom ersten Moment an etwas Besonderes: Geräte- und Apnoetaucher aus allen Landesteilen, vom frischen Einsterner bis hin zum erfahrenen TL3, fanden sich zusammen, vereint durch die Lust am Lernen und die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Von AED bis Wenoll-System – Lernstationen an Land

Nach einem kurzen Theorieteil, unter Anderem auch mit dem Thema Apnoesicherheit verteilten sich die Teilnehmenden auf eine Reihe von Lernstationen, die von insgesamt acht engagierten Ausbilderinnen und Ausbildern betreut wurden. Das Spektrum reichte von der Handhabung des AED, über Herz-Lungen-Wiederbelebung und stabile Seitenlage, Einstieg und Rettung in ein Schlauchboot, Knotentechniken für Seilbergungen bis hin zum Umgang mit Sauerstoffrucksack und Wenoll-System.

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach
Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Die Stimmung war konzentriert, aber gleichzeitig locker – kein Frontalunterricht, sondern aktives Mitmachen, Ausprobieren und Wiederholen. Zwischendurch lockerte eine gemeinsame Mittagspause bei strahlendem Sonnenschein die Köpfe, und es entwickelte sich sofort reger Austausch über Taucherlebnisse, Materialtipps und alles, was uns sonst noch unter die Maske kam.

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Rein ins Wasser – Szenarien im Rotationsprinzip

Am Nachmittag hieß es dann: ab in die Neoprenanzüge und ran an die ABC-Ausrüstung. In Kleingruppen von maximal vier Personen wurden unterschiedlichste Szenarien trainiert. Rettungsgriffe, das Ziehen und Schieben eines Tauchopfers oder der richtige Umgang mit Knotentechnik im Wasser – alles durfte ausprobiert werden. Dank der guten Organisation lief die Rotation zwischen den Stationen wie am Schnürchen, und so konnten alle viel ausprobieren und wertvolle Erfahrungen sammeln.

Nach einem intensiven Tag folgte am frühen Abend der gemütliche Teil: Grillen, Fachsimpeln und viele neue Bekanntschaften. Die Atmosphäre war, wie man sie sich wünscht: herzlich, offen, voller Fachgespräche – und natürlich auch mit der einen oder anderen Taucheranekdote garniert.

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Sonntag: Prüfungszeit im See

Der Sonntag stand im Zeichen der Praxistauchgänge. Der erste Tauchgang diente dem „Warmwerden“ mit dem See und den Buddies, aber auch schon ersten Übungen: das Bergen eines bewusstlosen Tauchers aus der Tiefe oder das Setzen einer zweiteiligen Boje. Besonders hilfreich: der gegenseitige Geräte-Check, bei dem man sich mit der Ausrüstung des Tauchpartners vertraut machte und auch hier und da noch an einigen Stellschrauben drehen konnte.

Dann kam die Königsdisziplin: der Prüfungstauchgang. Aufgabe war es, einen bewusstlosen Taucher aus rund 18 Metern Tiefe an die Oberfläche zu bringen, ihn über etwa 200 Meter bis zum Ausstieg zu transportieren, dabei eigene und fremde Ausrüstung abzulegen und die Rettungskette einzuleiten – inklusive AED. Hier wurde natürlich kein lebender Kollege unter Strom gesetzt, sondern auf die altbewährten Trainingspuppen „Rescue-Anne“ und „Rescue-Ronnie“ zurückgegriffen.

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Alle meisterten die Aufgaben mit Bravour – und waren entsprechend erleichtert, als am Ende die „virtuelle Sirene“ des nahenden Rettungsdienstes das Szenario beendete.

Dank, Respekt und eine Empfehlung

Ein Wochenende voller Input, körperlicher Anstrengung, aber auch jeder Menge Spaß ging zu Ende. Die beiden TSG-Taucher waren sich einig: selten so viel gelernt, ausprobiert und gelacht in so kurzer Zeit.

Ein großes Dankeschön geht an Kursleiter Dominik Kalbfleisch und das gesamte Ausbilderteam des HTSV, an Ulrich Bachmann für die wertvollen Tipps und an alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus ganz Deutschland. Ganz besondere Erwähnung verdient auch Stefan – Buddy, Versuchskaninchen, Mutiger, der sich beim Zerschneiden von Neoprenanzügen mit Scheren, Messern und eezy-cuts für die Demonstration opferte. Bilder dazu sprechen Bände. 😉

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Fazit: Pflichtprogramm für jede Taucherkarriere

Was bleibt? Die Erkenntnis, dass dieser AK „Tauchsicherheit und Rettung“ zu den wichtigsten und sinnvollsten Bausteinen in der Tauchausbildung gehört – für Anfänger wie für Profis. Er vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch Sicherheit und Souveränität im Ernstfall.

Oder, um es mit den Worten des noch frischen Einstern-Autors zu sagen:
„Das war eine der prägendsten Erfahrungen meiner bisherigen Taucherkarriere. Und wenn ich das sage – dann heißt das was!“ 😅

Dringende Empfehlung: Wer die Möglichkeit hat, sollte diesen Kurs unbedingt belegen – auch außerhalb Hessens. 

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Aber wer glaubt, dass das auch schon alles war für dieses Wochenende, Pustekuchen! 

Zeitgleich stand das Landesjugendtreffen des TSVNRW am Möhnesee im Kalender, zu dem die TSG Porz Jugendabteilung in voller Mannschaftsstärke anreiste, aber dazu mehr im nächsten Artikel. 

Stay tuned!!

Gut Luft!

Eure TSG Porz

Sicherheit im Fokus – Zwei TSG-Taucher beim                           "AK Tauchsicherheit und Rettung“ in Schönbach

Text & Fotos: ©Philip Behrends

Dive-Athlon am Fühlinger See – 4 Kilometer unter Wasser!

Dive-Athlon am Fühlinger See – 4 Kilometer unter Wasser!

Manche Ideen entstehen in stillen Momenten, andere im Überschwang. Daniel entschloss sich während der Vereinsfahrt nach Zeeland, ein längst gehegtes Vorhaben endlich in die Tat umzusetzen: Ein besonderer Tauchgang auf Hometurf, am Fühlinger See.

Der Plan: die komplette Uferlinie aller betauchbaren Seen der „Sport- und Erholungs-anlage Fühlinger See“ im Kölner Norden durchtauchen – vom Einstieg in See 6, unter der Brücke hindurch nach See 5, vorbei am Strand von Blackfoot Beach, an der „alten Holzbrücke“ in See 4 hinüber, der einmal umrundet werden wollte, zurück durch See 5, durch den Canyon, die Brücke zur Regattabahn als Wendepunkt, vorbei am regulären Tauchereinstieg, wieder zu See 6, der auch umrundet werden wollte, und schließlich wieder zurück bis zum Startpunkt. Satte vier Kilometer Unterwasserstrecke – ohne Unterstützung von außen, nur mit Rückenflaschen und einer Stage als Luftreserve. Als Orientierung – abgesehen natürlich vom Kompass – diente die sorgfältig ausgerechnete und für den Unterwassergebrauch einlaminierte Luftverbrauchs-Tabelle…

Dive-Athlon am Fühlinger See – 4 Kilometer unter Wasser!

Für Rebreather-Taucher mag das nach einer sechs Stunden langen „Trainingseinheit“ klingen, doch mit klassischem Gerät bedeutete es: 24 Liter auf dem Rücken, 11 Liter an der Hüfte – und eine Menge Planung.

Der Pakt

Dive-Athlon am Fühlinger See – 4 Kilometer unter Wasser!

Was noch fehlte? Richtig: ein Buddy. Einer, der verrückt genug war, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Der Autor dieser Zeilen, immer noch stolzer Besitzer eines einzelnen VdSt-Sterns, brauchte nicht lange zu überlegen – schon in Zeeland wurde der Pakt „mit blutiger Tinte“ geschlossen.

Es folgten Probetauchgänge: Stage-Handling für den Anfänger, Trockenübungen zur Navigation, Tests zur Nahrungsaufnahme unter Wasser. Die Wahl fiel auf eine Kombination aus Energy-Gummibärchen und den Klassikern aus Kindertagen: Capri-Sonne, Sorten Mango-Maracuja und Orange-Pfirsich.

Als der Termin schließlich feststand – ein ruhiger Samstagmorgen in der dritten Augustwoche – war die Spannung greifbar.

Start in See 6

Die Geräte und das Equipment wurden einem letzten Check unterzogen, die mit Sauerstoff zusätzlich angereicherte Luft wurde noch einmal analysiert, Ein- und auch Ausgänge der Trockenanzüge noch einmal auf Ihre Dichtigkeit und richtigen Sitz überprüft, ein Camelbak hinter der Backplate mit Trinkbarem gefüllt. Ein letztes Wort, ein letzter Buddy-Check – dann ging es am kleinen Steg von See 6 hinab in die Stille.

Die erste Etappe führte entlang von Blackfoot Beach bis hin zur „alten Holzbrücke“, die See 5 und See 4 einst trennte. Immer im Blick: die virtuelle Verbrauchstabelle. Noch lagen wir im Soll, mit einem kleinen Puffer.

Runde um See 4 – und der erste Schreckmoment

Der Kurs durch See 4 offenbarte eine erstaunliche Vielfalt: dichter Pflanzenbewuchs, dann wieder karger Grund, viele neugierige Fische, die uns ein Stück begleiteten.

Zur Halbzeit des Rundkurses stand der erste Wechsel auf die Stage an – er verlief problemlos. Doch an der Rückkehr zur Holzbrücke dann der Schreck: Ein lautes Zischen. Der O-Ring an der 1. Stufe von Philips Stage verabschiedete sich. Sofort musste die Luftzufuhr gekappt und auf das Rückengerät gewechselt werden.

Abbruch? Eigentlich logisch. Doch nicht mit Daniel. Nach kurzer Beratung wurden die Stageflaschen getauscht. Fortan durfte der Einsterner mit Daniels Reserve weitermachen – und dieser selbst? Er musste auf sein Rückengerät vertrauen. Der Plan blieb bestehen.

Kilometer um Kilometer

Dive-Athlon am Fühlinger See – 4 Kilometer unter Wasser!

Von See 4 zurück in See 5, ein kurzer Abstecher durch den Canyon zur Regattabahn, dann wieder vorbei am offiziellen Taucheinstieg, unter den Bootsstegen hindurch und weiter Richtung See 6.

Dort wartete die letzte große Schleife: die komplette Umrundung. Schon längst hatte sich der Tauchgang in einen mentalen Marathon verwandelt. Blasentakt, Atemrhythmus, Flossenschlag – ein einziger Flow.

Das Ziel nach 362 Minuten

Nach 362 Minuten, also über sechs Stunden unter Wasser, tauchten beide gesund und m…üde wieder am Steg in See 6 auf – erschöpft, körperlich und mental, aber vor allem: überglücklich.

Die Regler aus dem Mund, ein Blick zueinander, und beide wussten: Das war etwas Besonderes. Ein Meilenstein, den man nicht vergisst.

„Das nächste Mal zehn Stunden!“ wurde schon schnell wieder geflachst…

Fazit: Verrücktheit trifft Leidenschaft

Der Dive-Athlon am Fühlinger See war kein Rekordversuch im klassischen Sinn, sondern eine Mischung aus Abenteuer, sportlicher Ausdauer und ein bisschen gesunder Verrücktheit (und auch ein wenig paranoid schizophren 🤿 ). Es zeigte einmal mehr, dass Tauchen nicht nur Tiefen, Sichtweiten und Fische bedeutet – sondern auch kreative Ideen, gemeinsame Projekte und kleine persönliche Meilensteine.

Und wer uns beim nächsten Training am Fühlinger sieht: Achtet ruhig mal auf Hände und Füße. Vielleicht entdeckt ihr erste Ansätze von Schwimmhäuten … 😉

Gut Luft! Support your local divers 😉

Eure TSG Porz / Daniel & Philip

Fotos: Philip Behrends & Daniel Prill, Google; Text: Philip Behrends; Video: Daniel Prill

TSG Porz in Zeeland – Teil 3: Abschluss mit Tiefe, Geschmack und Gefühl

TSG Porz in Zeeland – Teil 3: Abschluss mit Tiefe, Geschmack und Gefühl

Der Samstagmorgen beginnt früh – fast zu früh, wenn man bedenkt, dass zehn unerschrockene TSG-Mitglieder noch wenige Stunden zuvor beim Nachttauchgang unter der Wasseroberfläche des Grevelinger Meeres unterwegs waren. Doch wer dachte, dass sich Müdigkeit breitmachen würde, wurde eines Besseren belehrt: Pünktlich zum ersten Tauchgang des Tages versammelt sich die Gruppe wieder an der bewährten Homebase am Kerkweg in Brouwershaven. Die Neopren- und Trockenanzüge sind noch leicht klamm vom Vortag, die Masken frisch gespült, die Stimmung aber hellwach und energiegeladen.

Tauchgänge zum Finale – und letzte Salzwassergrüße

Wie so oft in dieser Woche steht auch an diesem Samstag wieder ein voller Tauchplan bevor. Während sich einige nach dem morgendlichen Abtauchgang einen Moment zur Regeneration gönnen, nutzen andere die Zeit für einen zweiten Tauchgang zur Mittagszeit – ganz nach dem Motto: „Einmal geht noch!“ Die Plätze rund um den Osse und das Grevelinger Meer bieten erneut alles auf, was Zeeland an Farben, Lebendigkeit und Unterwasserfreuden zu bieten hat: Neugierige Krabben, Seesterne in Bewegung und sogar ein letzter Blick auf eine kleine Sepia, die anmutig durchs Wasser gleitet.

Für den Verfasser dieser Zeilen fühlt sich jeder dieser Tauchgänge noch wie ein Geschenk an – noch nie war das Wasser salziger, die Tiere bunter und das Gefühl, Teil einer so lebendigen Tauchgemeinschaft zu sein, intensiver.

Vorbereitung auf den großen Samstagabend

Doch nicht nur unter Wasser laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Schon am frühen Nachmittag beginnen die ersten, sich in ihren Ferienhäusern auf den großen Abend vorzubereiten. Denn: Samstagabend ist Barbecue-Zeit! Und dieses BBQ ist in der Geschichte der Zeeland-Woche mehr als nur eine kulinarische Randnotiz – es ist ein Höhepunkt, eine Institution, ein Fest der Gemeinschaft.

Barbecue, Ehrungen & ein Abend voller Geschichten

Als sich gegen Abend alle Teilnehmer*innen an einem zentralen Ort versammeln, ist die Stimmung bereits erwartungsvoll. Der Grill läuft auf Hochtouren, die Tische füllen sich mit selbstgemachten Salaten, mariniertem Gemüse, Brotspezialitäten und Dips, die das Buffet zu einem kleinen Kunstwerk machen. Schnell vermischen sich der Duft von gegrilltem Fleisch und Gemüse mit dem Klang fröhlicher Gespräche.

Hier trifft man sich nicht nur zum Essen, sondern vor allem zum Austausch, Wiedersehen, Kennenlernen und Freundschaften vertiefen. Geschichten von der Woche machen die Runde: kleine Anekdoten, Missgeschicke, großartige Sichtweiten und das ein oder andere tierische Highlight. 

Ehrungen mit Applaus – neue Sterne am Taucherhimmel

Ein besonderer Moment des Abends ist zwei frisch gebackenen DTSA-*-Taucherinnen gewidmet, die in den letzten Tagen ihre Prüfungstauchgänge erfolgreich abgeschlossen haben. Sie erhalten nicht nur ihre verdienten Brevets, sondern auch den gebührenden Applaus der ganzen Runde. Stolz, Glück und vielleicht ein kleiner Hauch Gänsehaut machen diesen Moment besonders – für die Geehrten wie auch für jene, die sich an ihren eigenen Weg zum ersten Stern erinnern.

Stefan Steeger, wie immer umtriebiger und mit Übersicht ausgestatteter Organisator, ergreift schließlich das Wort. Er bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen für die Harmonie, das Miteinander und den reibungslosen Ablauf dieser Reise. Mit einem Augenzwinkern erinnert er daran, dass die Anmeldung für 2026 „selbstverständlich schon jetzt entgegengenommen wird“ – die Reaktion? Jubel und Gelächter.

TSG Porz in Zeeland – Teil 3: Abschluss mit Tiefe, Geschmack und Gefühl

Letzter Tag – Tauchgänge & Abschied mit Kibbeling

Auch der Sonntag lässt noch einmal viele Taucherherzen höherschlagen: Wer die Rückreise noch nicht antreten muss, trifft sich zu weiteren Tauchgängen, darunter ein besonders entspannter Morgentauchgang mit minimaler Strömung und erstaunlich klarer Sicht. Wieder einmal zeigt sich das Grevelinger Meer von seiner besten Seite.

Am Nachmittag nimmt das Programm jedoch eine etwas touristischere Wendung: In kleinen Gruppen machen sich viele Teilnehmer*innen auf den Weg in die umliegenden Städte.

Zierikzee und Renesse bieten Gelegenheit zum Flanieren, Shoppen, Eisessen – und selbstverständlich darf ein letzter Besuch am Kibbeling-Foodtruck nicht fehlen. Eine letzte Portion goldbrauner Fischstücke mit Remoulade? Pflicht.

Emotionales Fazit eines Erst-Salzwasser-Tauchers

Während die Koffer gepackt, die Tauchflaschen geleert und die letzten Erinnerungsfotos geschossen werden, macht sich langsam Wehmut breit. Für mich – salzwasserverliebt und voller Eindrücke – war diese Woche mehr als nur eine Vereinsfahrt. Es war eine Reise in die Tiefe der Unterwasserwelt, aber auch in die Tiefe des Vereinslebens. Ich durfte erleben, was es heißt, Teil dieser Gemeinschaft zu sein: aufgenommen, unterstützt, motiviert – nie allein, immer mittendrin.

Als wir dann unser Auto beladen, ein letztes Mal den Kerkweg hinter uns lassen und das Navi auf „Köln“ stellen, bleibt ein Gedanke unausweichlich:

„Schon jetzt Lust auf 2026, dann mit einem zweiten Stern im Gepäck! ;-)“

Ende.

TSG Porz in Zeeland – Teil 3: Abschluss mit Tiefe, Geschmack und Gefühl

P.S.: Natürlich folgte am darauffolgenden Tag direkt der „Entsalzungs-Tauchgang“ im heimischen Fühlinger See, dort ist es auch schön und abwechslungsreich!

„nur mal so by the way“, dass mir hier keine falschen Schlussfolgerungen gezogen werden… 😉

Wir sehen uns am See, am kommenden Sonntag schon wieder in den Niederlanden, im Süsswasser von Panheel…

Gut Luft!

Eure TSG Porz

Fotos: Philip Behrends & Daniel Prill; Text: Philip Behrends

TSG Porz in Zeeland – Teil 2: Nachttauchen vor der Sommersonnenwende

TSG Porz in Zeeland – Teil 2: Nachttauchen vor der Sommersonnenwende

Der Freitagabend in der Zeeland-Woche 2025 war ein ganz besonderer. Nicht nur, weil sich die Tauchgruppe der TSG Porz in den Tagen zuvor bereits im salzigen Wasser ausgetobt, gemeinsam gegessen, gelacht und gelebt hatte – sondern auch, weil der Nachttauchgang an der Homebase am Kerkweg in Brouwershaven bevorstand. Für viele war dies der Höhepunkt der Woche. Für manche der erste Tauchgang in völliger Dunkelheit. Und für alle ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.

Langsam senkt sich die Dämmerung

TSG Porz in Zeeland – Teil 2: Nachttauchen vor der Sommersonnenwende

Es war der Abend des 20. Juni – die Nacht vor der Sommersonnenwende. Spätestens ab 21 Uhr lag eine eigentümliche Spannung in der Luft. Die Sonne stand noch hoch am Himmel, doch unter den zehn Nachttauch-Teilnehmer*innen wurden bereits die Lampen gecheckt, Akkus getestet, zweite Backup-Lichter bereitgelegt. Die letzten Logbucheinträge vom Nachmittag waren noch nicht getrocknet, da wurde die Ausrüstung schon wieder gepackt. Viele hatten den Tag über bereits zwei oder drei Tauchgänge absolviert – aber die Aussicht auf einen Tauchgang in völliger Dunkelheit ließ Müdigkeit zur Nebensache werden.

Treffpunkt Homebase – vertraut und doch ganz neu

Die Homebase am Kerkweg  war vertrautes Terrain. Hier hatte man sich in den Tagen zuvor jeden Morgen getroffen, hier gab es das erste Kaffeepläuschchen, hier wurden Flaschen geschleppt und gefüllt und Tauchgruppen zusammengestellt. Jetzt aber war es ein anderer Ort: Ruhiger, dunkler, spannungsgeladener. (OK, wir waren nicht die Einzigen…) Das Wasser schimmerte in metallischem Blau, der Wind hatte nachgelassen, und eine eigenartige Stille senkte sich über den Platz.

Um 22:45 Uhr versank die Sonne schließlich hinter dem Damm. Noch war es dämmrig – aber die ersten Lichtstrahlen der Lampen zeichneten bereits leuchtende Kegel ins Wasser. Ein letztes Briefing: Gruppenstärke, Kommunikation. Dann ging es los.

Abtauchen in eine andere Welt

Kaum unter der Oberfläche, war klar: Dies ist eine andere Dimension des Tauchens. Selbst ein vertrauter Tauchplatz wirkt bei Nacht wie verwandelt. Jeder Lichtkegel enthüllt nur einen kleinen Ausschnitt – alles andere bleibt im Schatten. Geräusche sind gedämpfter, Bewegungen wirken langsamer, konzentrierter. Und dann war da dieses Staunen.

TSG Porz in Zeeland – Teil 2: Nachttauchen vor der Sommersonnenwende

Schon nach wenigen Minuten begegnete man den ersten Tieren der Nacht. Hummer, die tagsüber tief in Felsspalten ruhen, krabbelten nun majestätisch über den Boden. Ihre Scheren tasteten sich vorsichtig durch den Sand, das reflektierende Rotblau ihrer Panzer schimmerte im Licht der Lampen. Auch Taschenkrebse und Seespinnen wagten sich hervor – in einer Ruhe, die sie tagsüber nie zeigten.

TSG Porz in Zeeland – Teil 2: Nachttauchen vor der Sommersonnenwende

Besonders faszinierend waren die Rippenquallen, die sich in völliger Dunkelheit wie glitzernde Sphären bewegten. Ihre feinen Cilienreihen, LED-Laufbändern ähnelnden Gebilden, reflektierten das Licht in allen Farben – wie kleine galaktische Erscheinungen mitten im Grevelinger Meer. Man konnte sich kaum sattsehen.

Die Magie des Lichts – und der Stille

Was diesen Nachttauchgang so besonders machte, war nicht nur die Tierwelt – es war die Wirkung des Lichts in der Dunkelheit. Jeder Tauchende hatte seine eigene kleine Bühne, begrenzt durch den Kegel seiner Lampe. Die Welt reduzierte sich auf wenige Quadratmeter – aber diese waren intensiver, deutlicher und zugleich geheimnisvoller als alles, was der Tag zeigte.

Manchmal trafen sich zwei Lichtkegel, und für einen Moment wurde der Raum größer. Ein Nicken, ein Blubbern, dann ging jeder wieder seiner eigenen Entdeckung nach. Das Buddy-System funktionierte auch hier wie immer zuverlässig – mit kurzen Handzeichen oder einer gemeinsamen Wendung im Wasser.

Die Gespräche vom Tag, das Lachen vom Mittag, das Equipment-Schleppen – all das trat in den Hintergrund. Es zählte nur der Moment. Und die Stille. Eine Stille, wie man sie nur unter Wasser kennt. Und in der Nacht.

Auftauchen mit neuen Augen

Nach etwa 60 Minuten kehrten die ersten Gruppen zurück an die Oberfläche. Das Meer war nun vollständig in Dunkelheit gehüllt, das Ufer nur schwach beleuchtet. Die Lampen der ersten Rückkehrer blitzten über dem Wasser, leise Rufe und Lachen durchbrachen die Stille. Jeder, der auftauchte, strahlte. Manche sagten nichts, andere sprudelten über vor Eindrücken.

TSG Porz in Zeeland – Teil 2: Nachttauchen vor der Sommersonnenwende

Zurück an Land wurde aufgewärmt, getrocknet, Bilder gezeigt – sofern überhaupt jemand daran gedacht hatte, eine Kamera mitzunehmen. Denn dieser Tauchgang war mehr ein Gefühl als ein Fotomotiv.

Danach ging es aber auch zügig zur Nachtruhe, die nächsten Tage stand ja noch so einiges auf dem Tauchplan. Und Schlaf ist und bleibt nun einmal die beste Regeneration. 

Fazit: Ein Tauchgang voller Tiefe

Der Nachttauchgang an der Homebase war mehr als nur ein weiteres Logbuch-Kapitel. Es war eine Erfahrung, die vielen Tauchenden den Zauber ihres Sports neu bewusst machte. Die Mischung aus technischer Konzentration, biologischer Vielfalt und meditativer Ruhe machte diesen Abend zu einem der eindrücklichsten Momente der Zeeland-Woche.

Für manche war es der erste Nachttauchgang – aber ganz sicher nicht der letzte. Und auch der Autor dieser Zeilen, als VDST-* noch grün hinter den Ohren der Tauchwelt, wird diesen Tauchgang nicht vergessen.

Und während sich die meisten danach müde, aber glücklich in ihre Ferienhausbetten verkrochen, wurde bereits über das nächste gemeinsame Ziel gemunkelt – aber das ist eine Geschichte für Teil 3…

Fortsetzung folgt…

Text: Philip Behrends

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Wenn Mitte Juni der Kalender die Woche vor Fronleichnam markiert, dann wissen viele Taucherinnen und Taucher der TSG Porz: Jetzt ist wieder Zeit für die Vereinsfahrt des Jahres. Die sogenannte „Zeeland-Woche“ hat längst Kultstatus erreicht und gilt inzwischen als inoffizieller, aber fest etablierter TSG-Tauchtrip vor der eigenen Haustür. Seit vielen Jahren von Stefan Steeger aufopferungsvoll und lupenrein organisiert (!), zieht es jedes Jahr eine bunt gemischte Truppe von Anfänger*innen, Fortgeschrittenen und Tauchprofis in den Südwesten der Niederlande, um in den salzhaltigen Gewässern der Provinz Zeeland gemeinsame Luftblasen steigen zu lassen.

Anreise in Wellen – wie es sich für Taucher gehört

Die Anreise der Teilnehmer*innen vollzog sich – passend zur maritimen Kulisse – in kleinen Wellen. Während einige besonders Motivierte bereits zu Wochenbeginn aufbrachen und sich eine Extraportion Holland-Flair gönnten, erreichte der Großteil der Tauchgemeinschaft den Treffpunkt rund um den Kerkweg in Brouwershaven am Mittwoch Nachmittag, natürlich für einen ersten „Ausblei-Tauchgang“. Dieser Parkplatz am Kerkweg mit angeschlossener Cafeteria und vor Allem auch automatisierter Füllstation für Tauchflaschen, entwickelte sich in den folgenden Tagen zur inoffiziellen „Homebase“ der Reise: Hier traf man sich morgens früh zur Tagesbesprechung, zu ersten Tauchgängen und zum munteren Austausch über Sichtweiten, Strömung und Wassertemperatur.

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Wer erst am Donnerstag, dem Feiertag Fronleichnam, anreisen konnte, wurde nahtlos integriert – wie immer bei der TSG: niemand bleibt allein, niemand bleibt auf dem Trockenen.

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Buddy-System – gelebte Vereinsphilosophie

Die Bildung der Buddy-Teams erfolgte in gewohnt harmonischer TSG-Manier: Einige hatten sich bereits im Vorfeld zu festen Tauchpartnerschaften verabredet, andere fanden sich spontan vor Ort zusammen. Erfahrung, Ausbildungsstand oder Ausrüstung spielten dabei keine trennende Rolle – Hauptsache, man war zu zweit oder viert unter Wasser unterwegs. Besonders für Neulinge war es eine wunderbare Gelegenheit, sich mit erfahrenen Tauchern auszutauschen, voneinander zu lernen und gleichzeitig auch neue Kontakte mit den vielen anderen Tauchern zu knüpfen, die sich das tolle Wetter und die fantastischen Bedingungen ebenfalls nicht entgehen lassen wollten..

Tauchen rund um „den Osse“ – Vielfalt im Salzwasser

Die Tauchspots der Woche lagen fast alle in der Umgebung des Grevelinger Meers sowie im Raum Zierikzee, mit der legendären Zeelandbrug als Highlight für Fortgeschrittene. Das strömungsarme Grevelinger Meer bot dabei ideale Bedingungen für entspannte Tauchgänge, vor allem für diejenigen, die sich an das Salzwasser noch gewöhnen wollten oder mit Ausbildungseinheiten beschäftigt waren. Hier konnte man sich langsam an die veränderte Tarierung, den Auftrieb durch das Salz und das Materialhandling gewöhnen, bevor es an anspruchsvollere Tauchplätze ging.

Die Sichtweiten variierten von Tag zu Tag, wie immer im Freiwasser, aber vor allem an windstilleren Tagen präsentierte sich das Grevelinger Meer mit bemerkenswerter Klarheit. Na gut, ehrlich gesagt, ein wenig beschönigend ausgedrückt. 😉  Taschenkrebse, Seesterne, kleine Grundeln und neugierige Garnelen sorgten für erstaunte Blicke – und so manchen Freudenschrei unter Wasser. Für den Autor dieser Zeilen, einem VDST-* auf seiner allerersten „Holland-Safari“, glich jeder Tauchgang einer kleinen Entdeckungsreise in eine neue Welt.

Strömungstauchgänge unter der Zeelandbrug – mit Gezeiten und Gänsehaut

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Ein echtes Highlight der Woche war ohne Frage das Tauchen an der Zeelandbrug. Hier zeigte sich die Nordsee von ihrer dynamischen Seite: Strömungstauchgänge bei exaktem Timing mit den Gezeiten, oft in sogenannten „Slack-Zeiten“, in denen sich die Strömung kurz beruhigt, waren hier gefragt. Wer hier ins Wasser stieg, wusste: Das ist kein gemütlicher Binnensee-Tauchgang mehr. Hier ging es um gute Vorbereitung, sichere Orientierung und vor allem Teamwork unter Wasser.

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Doch der Aufwand wurde belohnt: Hummer, Sepia, Taschenkrebse und Rippenquallen – letztere wie kleine galaktische Discokugeln – zogen an den Masken der Tauchenden vorbei. 

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Zwischen Ferienhäusern, Frikandel und Fisch

Untergebracht waren die Vereinsmitglieder in den wunderschönen gemütlichen, kleinen niederländischen Ferienhäusern mit den bekannten Genickbruch-Treppchen. Das verlieh der Fahrt eine gewisse Beweglichkeit: Einige Gruppen trafen sich abends zum gemeinsamen Kochen, andere saßen bis spät in die Nacht bei einem Getränk zusammen.

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Und tagsüber wurde nicht nur getaucht: Die örtlichen Fischwagen, Kibbeling-Stände und Frituuren wurden regelmäßig angesteuert – mit Pilgermentalität und großem Appetit.

Besonders schön: Auch abseits der Tauchgänge blieben die Gruppen in Bewegung. Es wurde gemeinsam geplant, organisiert, diskutiert, improvisiert – und vor allem: gelacht. Die TSG-Woche zeigte sich hier einmal mehr von ihrer besten Seite. Eine Woche, in der Vereinsleben, Sport und Urlaub zu einer Einheit verschmolzen.

Fazit: Gemeinsamkeit mit Tiefe

Dieser erste Teil der Zeeland-Reise zeigt, worum es bei der TSG Porz geht: Gemeinschaft durch geteilte Erlebnisse, unter Wasser wie an Land. Ob Neuling oder alter Hase, ob im Buddy-Team oder im Gruppenchat: Man ist nie allein, sondern Teil eines größeren Ganzen.

TSG Porz in Zeeland – Teil 1: Gemeinschaft, Salzwasser und die Tauchplätze rund um „den Osse“

Und während manche abends schon sehnsüchtig auf den angekündigten Nachttauchgang am Freitag schielten, stand eines bereits fest: Diese Fahrt war längst wieder ein voller Erfolg – und das nächste Kapitel wird nicht lange auf sich warten lassen.

Fortsetzung folgt…

Fotos: Bernd Mauer, Daniel Prill, Philip Behrends, Stefan Pampel, Stefan Steeger; Text: Philip Behrends

Sommertauchevent der TSG Porz am Widdauer See – Zwei Tage Gemeinschaft, Wasser und Sonne

Sommertauchevent der TSG Porz am Widdauer See – Zwei Tage Gemeinschaft, Wasser und Sonne

Am ersten Juliwochenende war es wieder so weit: Die Tauchsportgemeinschaft Porz lud zum Sommertauchevent am Widdauer See in Langenfeld – und zahlreiche Mitglieder folgten dem Ruf nach Wasser, Gemeinschaft und Sommerfreude. Von Freitag, dem 04.07. bis Samstag, dem 05.07.2025, war das idyllische Gelände des Widdauer Sees Schauplatz eines rundum gelungenen Wochenendes – mit allem, was das Vereinsherz höherschlagen lässt: Tauchen, Zelten, Grillen, Lachen, Klönen – und natürlich jede Menge gemeinsamer Erlebnisse.

Zeltplatz statt Hotel – echte Taucherromantik 😉 

Einige besonders Unerschrockene hatten sich dafür entschieden, die Nacht im Zelt zu verbringen. Ob aus logistischen Gründen für den frühen Tauchgang am Samstag oder einfach wegen der Atmosphäre – das Zelten auf dem Gelände wurde schnell zum kleinen Highlight für sich. Zwischen Equipmentkisten, Tauchflaschen und Isomatten entstand eine charmant chaotische Campingstimmung, wie man sie eben nur unter Gleichgesinnten erlebt.

Während die ersten Gruppen bereits am Nachmittag abtauchten, füllte sich das Gelände nach und nach mit weiteren Vereinsmitgliedern.

Der Freitagabend stand ganz im Zeichen des geselligen Einstiegs ins Wochenende. Der Grill wurde angeworfen, das Buffet improvisiert aufgebaut und mitgebrachte Salate, Brote und kleine Leckereien sorgten für kulinarische Vielfalt. Es wurde erzählt, gelacht und in bester TSG-Manier geklönt – so lange, bis sich die ersten langsam in ihre Zelte zurückzogen, um dem ersehnten Tauchschlaf zu frönen.

Sommertauchevent der TSG Porz am Widdauer See – Zwei Tage Gemeinschaft, Wasser und Sonne
Sommertauchevent der TSG Porz am Widdauer See – Zwei Tage Gemeinschaft, Wasser und Sonne

Barsche in „schräger“ Meditation, Karpfenballett vom Feinsten

Am Samstagmorgen zeigte sich der Widdauer See von seiner besten Seite. So trafen auch weitere Vereinsmitglieder ein, die am Freitag noch verhindert waren – und wurden herzlich in das Wochenende aufgenommen.

Die Sonne lachte, das Wasser war ruhig, und die Sicht unter Wasser überzeugte (bis ca. 6m Tiefe *zwinkersmilie* ). Die vorhandenen zwei Tauchseen sorgten für Abwechslung – überall wurde getaucht, gestaunt und die Unterwasserwelt mit Karpfen, Barschen und Co. genossen. 

Besonders die doch ziemlich beeindruckenden und sonst ach so scheuen Karpfen führten hier vor den Tauchern ein wohlchoreographiertes Ballet auf. 

Sommertauchevent der TSG Porz am Widdauer See – Zwei Tage Gemeinschaft, Wasser und Sonne

Gemeinschaft großgeschrieben – wie immer

Was dieses Wochenende erneut besonders machte, war nicht nur das Wetter oder die tolle Location, sondern vor allem das Miteinander. Die Tauchsportgemeinschaft Porz trägt ihren Namen zurecht, denn der Begriff Gemeinschaft wird nicht nur geschrieben, sondern gelebt. Ob alte Hasen, frisch gebackene Einstern-Taucher*innen oder langjährige Vereinsmitglieder – alle begegneten sich auf Augenhöhe, mit einem Lächeln und einer helfenden Hand.

Die Wahl des Widdauer Sees war dabei erneut ein Volltreffer. Bereits beim Antauchen im April war die TSG Porz hier zu Gast – und auch jetzt zeigten sich alle begeistert von der Atmosphäre, den Gegebenheiten vor Ort und der Gastfreundschaft. Kein Wunder also, dass bereits Stimmen laut wurden, die nächste Veranstaltung hier wieder fest einzuplanen.

Sommertauchevent der TSG Porz am Widdauer See – Zwei Tage Gemeinschaft, Wasser und Sonne

Fazit: Ein Wochenende, das nach Wiederholung ruft

Zwei Tage voller Tauchgänge, Gespräche, guter Laune und Sommerwetter – das Sommertauchevent der TSG Porz war ein voller Erfolg. 

Ein großes Dankeschön geht an alle Teilnehmenden, die dieses Wochenende mit Leben, Energie und Gemeinschaftsgeist gefüllt haben und natürlich an unseren Gastgeber dieser tollen Tauchlocation!

Wir freuen uns schon auf das nächste Event und sagen:
Gut Luft – und bis zum nächsten Mal am See!

Eure TSG Porz

Fotos: Stefan Steeger / Daniel Prill; Text: Philip Behrends