Wasser war sehr kalt – Tauchverhältnisse ideal – Es lohnte sich
V o n A u g u s t M e y e r
Porz (pam) – Die Porzer Taucher sind ständig auf der Suche nach neuen „Jagdgründen“. Am vergangenen Wochenende verließen die Männer, die unter Wasser zu Hause sind, wieder einmal ihr Domizil am „Schwarzen See“ in Leubsdorf und zogen nach Belgien. Dort fanden die Taucher nicht nur ein ideales Sportgelände vor, sondern sie gewannen auch neue Freunde. Es sind die Mitglieder von „Cercle Sportief Aerienne, Section Activitès Sons Marines“ aus Dongleberg in Brabant, einem Ort rund 50 Kilometer von Brüssel entfernt. Die Porzer Taucher fuhren nicht allein nach Belgien; sie hatten ihre Freunde von der Bundeswehr, „Sektion Sport- und Rettungstauchen“ mitgenommen.
In der Nähe von Dongleberg besitzen die belgischen Taucher in einem Steinbruchsee ihr Sportgelände. Die Tauchverhältnisse sind dort geradezu ideal. Der See weißt Tiefen bis zu 50 Meter auf. Für die Porzer, die sozusagen auf allen Meeren zu Hause sind, war der Start in den Steinbruchsee doch etwas Unbekanntes. Dies merkten sie schnell beim ersten Tauchversuch. Das Wasser war kalt, ja sogar eiskalt, denn auf dem Grund des Sees wurden Temperaturen von nur zwei bis drei Grad gemessen. Diese Kälte drang sogar durch die dicken Gummianzüge der Taucher durch. Für die Kälte entschädigt wurden die Taucher allerdings durch eine klare Sicht, die selbst in größeren Tiefen herrschte.
Die Belgier haben ihren See speziell für Tauchübungen hergerichtet. Auf dem Grund ruhen ein Autowrack und das Wrack eines Flugzeuges, mit denen die Porzer rasch Bekanntschaft machten. Diese Wracks dienen dazu, Antipanikübungen durchzuführen. So konnten sich die Porzer Taucher in den Wracks einschließen, um so das Gefühl des vollständigen Eingeschlossenseins zu bekommen. Zweiter Vorsitzender der Tauchgemeinschaft Porz, Horst Platt: „Das gehört zu unserer Ausbildung. Der Taucher muß sich überall unter Wasser sicher fühlen.“ Mit einer weiteren Neuerung machten die Porzer Bekanntschaft. Die Belgier hatten rund 15 Meter unter der Wasseroberfläche eine Plattform verankert.
Dort konnten sie das Auswechseln der Geräte üben und ihre Masken ausblasen. Wie Horst Platt erklärt, sei das nicht einfach und stelle bei einem Wasserdruck von 2,5 Atü schon hohe Anforderungen an die Taucher.
Mit der Kälte im See hatten sich die Porzer auch rasch abgefunden. Sie fanden es sogar ideal. Allerdings birgt die Kälte auch Gefahren. So kommt es darauf an, daß den Tauchern bei den Kälteunterschieden zwischen Oberfläche und Tiefe das Gleichgewichtsempfinden nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Selbstverständlich hat das Auftauchen der Porzer Sporttaucher in Dongleberg einiges Aufsehen erregt. Zahlreiche Sonntagsausflügler hatten sich am See eingefunden, um das Treiben der Unterwassermänner zu beobachten.
Zu den neuen Freunden, die übrigens die Porzer mit aller Herzlichkeit empfingen, gehörte auch der belgische Rekordhalter im Tauchen, der Adjutant Avi Jaques Walschaert, der es bis zu einer Tiefe von 115 Meter gebracht hat. In drei Wochen wollen die Porzer nochmal nach Belgien fahren. Horst Platt wird dann in dem See bei Dongleberg die Prüfungen für die Porzer Taucher abnehmen. Die Belgier versprechen, den Porzern einen Gegenbesuch zu machen. Dann sollen sie auch den „Schwarzen See“, das Porzer Tauchgelände kennenlernen.
Noch ein paar Informationen zu Dongleberg.
Dongleberg ist heute noch ein grosses Tauchcenter.
Centre De Plongée De Dongelberg
Tauchclub in Jodoigne, Belgien
Rue Saint-Laurent 8, 1370 Jodoigne, Belgien
Bis zum nächsten Mal
Wolfgang