Unter Wasser den Löwen erkämpft – 60 Jahre TSG

Unter Wasser den Löwen erkämpft - 60 Jahre TSG

Wieder mal etwas aus der Vereinsgeschichte

Porzer Taucher in München erfolgreich

Porz (pbh) – Einen großartigen Sieg konnte die Unterwasserballmanschaft der Tauchsportgemeinschaft Porz für sich verbuchen. Beim 1. Internationalen Unterwasserball-Turnier in der Münchener Olympia-Schwimmhalle gingen die Porzer unter 14 Mannschaften mit Rang und Namen als Sieger hervor und erkämpften somit den „Bayrischen Löwen“. Der dreifache Deutsche Meister TSC Mülheim und Favorit für das Turnier wurde auf den zweiten Platzt verwiesen.

Unter Wasser den Löwen erkämpft - 60 Jahre TSG

In einem mehrwöchigen Training im Kölner Leistungszentrum der Sporthochschule hatte sich die Porzer Tauchsportgemeinschaft intensiv auf das Turnier vorbereitet. Günstig für den Turnierverlauf war die Tatsache, dass das Spielfeld des Münchener Olympiabades die gleichen Abmessungen wie die Kölner Schwimmhalle hat.

Nach der Auslosung der Gegner mussten die Porzer im 1. Spiel gegen die starke Mannschaft aus Düsseldorf antreten. Durch einen Strafwurf endete das Spiel 1:0 für Porz. Das war der Grundstein für den Endsieg. Nach drei weiteren Spielen, mit zwei Siegen und einem Unentschieden, waren die Porzer Unterwasserballer in der Endrunde.

Innerhalb einer Stunde mussten in der Endrunde drei Spiele durchgestanden werden. Im ersten Spiel erreichte die TSG Porz ein Unentschieden gegen Duisburg. Das zweite Spiel gegen den deutschen Meister Mülheim wurde nach kämpferischen Einsatz aller 11 Spieler überlegen mit 3:0 gewonnen. Im letzten Spiel gegen Stuttgart mussten die Porzer das einzige Tor in dem Turnier hinnehmen.

In München holten sich die Porzer Unterwasserballer ihren dritten Turniersieg. Außerdem erreichten sie sei 1972 bei den deutschen Meisterschaften einen zweiten und zwei dritte Plätze. Folgende Mannschaft trat für Porz an den Start: W. Dietz, S. Güttsches, H. Schäfer, J. Bierbrauer, H. Krause, A. Kraus, H. Robert, W. Schulze, D. Uschpelkat, K. Hoffmann, und R .Golischewski. Trainiert wird die Mannschaft von Hans Robert.

Der Bericht stand 1976 im Kölner Stadtanzeiger. Er wurde von mir neu abgeschrieben, da die Qualität der Zeitungskopie nicht der Brüller war.

Dieser Sieg wurde natürlich gebührend im Hilton gefeiert, denn die Bayern wissen schon zu feiern. Ich weiß nur noch, wir hatten alle vielleicht ein bisschen zu viel getrunken, kamen aber noch wohlbehalten in unserer Jugendherberge an. Nur Hans Robert war im Vorraum der Toiletten auf der bequemen Couch eingeschlafen, und wurde aber morgens um 5 Uhr vom Personal geweckt. Außer diesem Turnier hatten wir noch viele andere Turniere gewonnen. Die Krönung waren aber die drei Deutschen Meisterschaften in der Bundesliga, die wir als Deutscher Meister gewonnen haben: 1976 in Bielefeld, 1978 in Köln und zuletzt 1979 in Berlin. Zu erwähnen sind noch Konrad Hoffman und Walter Schulze die in der National Mannschaft gespielt haben und dort Vize Weltmeister geworden sind.

Lasst es euch gut gehen und bis zur nächsten Geschichte

Wolfgang

Spielende Kinder fanden Goldbarren – die 60er in der TSG

Handelt es sich um Kriegsschätze an der Groov?

Spielende  Kinder fanden Goldbarren - die 60er in der TSG
Der erste Versuch an den frühen Nachmittagstunden des Freitags scheiterte. Aber eine halbe Stunde später hatten die Taucher an der Groov mit Verstärkung Erfolg

Von A. Witz

Porz (paz) – Spielende Kinder, die achtjährige Gertrud K. und der siebenjährige Manfred Z. fanden am Freitagnachmittag auf der Groov im Schlamm sieben Goldbarren. Jeder Barren hatte ein Gewicht von 100 Gramm und war mit dem Prägestempel für 18 karätiges Gold versehen. Drei dieser Barren haben die Kinder auf dem Heimweg verloren. Sofort wurde vom Vater des Jungen die Tauchergemeinschaft Porz alarmiert, die die Fundstelle mit einem Spezialgerät nach weiteren Goldbarren absuchten. Schon wenige Minuten später fanden sie in Ufernähe eine beschädigte Kiste mit etwa 100 Goldbarren.

Dicht daneben wurde eine Kiste mit Munition aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Das lässt den Schluss zu, dass die in der Bevölkerung seit Jahren verbreiteten Gerüchte von zwei „Kriegsschätzen“ in der Groov einen realen Grund haben. Führende Männer von damals müssen sich wohl der Goldbarren auf der Flucht in der Groov entledigt haben.

Samstag weitere Versuche

Es war dem Vater des kleinen Manfred bekannt, dass die Tauchergemeinschaft Porz über ein Gerät zum Aufspüren von Metallen verfügte. Obwohl die sieben Goldbarren von den Kindern unmittelbar im Gebüsch vor dem Binnenwasser gefunden wurden, begaben die Taucher sofort an die Arbeit im Binnenwasser selbst.

Die Dunkelheit verhinderte eine Fortführung der Arbeiten, doch sollen sie am Samstag von 10 bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit wieder aufgenommen werden. In jedem Falle müssen in etwa gefundene Goldbarren oder andere Wertgegenstände abgeliefert werden. Es wird vermutet, dass dennoch eine oder mehrere Kisten beim Abladen in der Eile stark beschädigt wurden, so dass es möglich erscheint, am ganzen Ufer des Binnenwassers entlang weitere Funde zu machen.

Das von Wolfgang Dietz entwickelte Suchgerät, Auro-Akustomat bewährte sich großartig. Es sprach auch auf eisenhaltige Metalle bei der Suche (Konservendosen usw.)

Mit einem pfeifenden Geräusch, bei Nichteisenmetallen (Gold, Zinn, Kupfer usw.) mit Knatter-geräuschen an. Für die Taucher war es kein Vergnügen in dem schmutzigen Wasser der Binnen-wässer zu suchen. Der Erfolg schon in der ersten Stunde belohnte ihre Mühe. Die etwa 100 Goldbarren sind von recht-winkliger, viereckiger Form; Experten sagen, dass diese Barrenform nur 1943 in Nürnberg gegossen worden ist. Goldbarren weisen üblicherweise eine andere Form auf. Schon die bisher gefundenen Barren haben einen erheblichen Wert von 520 Mark, die etwa 100 Barren würden also 52.000 Mark kosten Die Taucher-gemeinschaft hofft, für die Bergung des Goldes zumindest so viel an Lohn zu bekommen, dass sie neue Tauchgeräte für die wachsende Zahl der Mitglieder anschaffen kann.

Spielende  Kinder fanden Goldbarren - die 60er in der TSG

Volksmund: Kriegsschätze

Zuschauer auf dem Damm, die die ersten Versuche erlebten, bestätigen, dass in den Binnen-wässern der Groov tatsächlich „Kriegsschätze“ – wie es im Volks-mund heißt – versenkt worden sind. Die Absicht einiger Zuschauer, die Taucher wollten in Selbsthilfe damit beginnen, die Groov zu entschlammen, stieß natürlich auf starke Skepsis, da die Zündorfer schon viel von der Entschlammung gehört, aber noch nichts gesehen hatten. Am Samstag wird der Kölner Stadt-Anzeiger wieder bei der Weitersuche der Taucher nach diesen „Kriegsschätzen“ dabei sein, um in Wort und Bild eingehend über diese, mit Sicherheit nicht vergebliche Suche, zu berichten.

Spielende  Kinder fanden Goldbarren - die 60er in der TSG
Im Dunkel des späten Abends staunten die Taucher: Die Kiste enthielt etwa 100 Goldbarren im Gewicht von je 100 Gramm. Der Leiter der Tauchergruppe, Platt (rechts mit Bart), freut sich über den Erfolg seiner Jungen.

Gold

Fabian ist untröstlich und glücklich zugleich. Er hat hunderte Menschen in den April geschickt. Aber noch nie zuvor war zu so früher Jahreszeit ein so starker Andrang auf der Groov wie am Samstag. Nie zuvor wurden die Naturschönheiten und die Notwendigkeit sie vor dem Verfall zu bewahren, von so vielen Bürgern erkannt wie am Samstag. Der Goldrausch war über sie gekommen. Die Goldbarren, die auf der Groov gefunden sein sollten, hatte die Goldhungrigen in Scharen angelockt. Fabian selbst wurde vor Goldrauschaufregung am Samstag sicher mehrmals in den April geschickt: Wer anderen eine Grube gräbt… Man weiß schon. Fabian hat mit dem Gold gelogen. Was er nicht gelogen hat, ist das Gerücht von Kriegsschätzen und die Erfindung des Metallsuchers – er wurde tatsächlich in Porz erfunden, nur zeigt er seine Funde nicht an. Es ist eine Attrappe. Die Taucher hatten das Gold und die Kisten selbst mitgebracht. Und der Autorenname A. Witz ist kein Druck- sondern ein Hörfehler. Auf Anfrage des Kölner Pressehauses, wer denn der Autor ist antwortete unser Mitarbeiter aus Bayern: Ja nu! Dös is doch a Witz. Und daraus wurde A. Witz.

Fabian

Also bis zum nächsten Mal mit einer anderen Geschichte aus dem Vereinsleben

Wolfgang

Glück im Unglück – die 60er in der TSG Porz

Hallo liebe Clubfreunde,

Erst mal wünsche ich euch ein gutes und hoffentlich besseres Neues Jahr ohne Einschränkungen und natürlich viel Gesundheit. Damit ihr nicht bis unten scrollen müsst um zu erfahren, wer euch diese Zeilen schreibt: Ich bin Wolfgang Dietz vom Unterwasserball. Sozusagen der Dinosaurier des Clubs. Habe nächstes Jahr im März meine 60 Jahre im Club um. Daher fragte mich Alex, ob ich vielleicht so kolumnenartig etwas aus den Clubanalen erzählen könnte. Hiermit tue ich dieses und erzähle euch, was mich veranlasst hat diesem Club beizutreten.

Der Untergang meines Modellschleppers

Mein Hobby war zu dieser Zeit der Schiffsmodellbau. Momentan hatte ich gerade einen Schlepper fertiggestellt mit „Beiboot“, das über eine Fernsteuerung zu Wasser gesetzt werden konnte. Klappte auch alles in der Badewanne. Deshalb wollte ich dies natürlich auch im Freigewässer probieren. Aber ich hatte keine Fernsteuerung, jedoch einen guten Freund mit einer solchen. Gesagt, getan dafür durfte er das Gewässer aussuchen. Das Problem war eigentlich nur der Winter. Es war Dezember 1962 und die Groov war zugefroren und im Rhein wollten wir es nicht versuchen. Da schlug er die Sülz in Heiligenhaus vor. Dort angekommen, war alles tief verschneit, aber die Sülz (fließendes Gewässer) war frei. Unser Platz war etwa 150 m vom Wehr und der Brücke entfernt. Damit der Schlepper nicht zum Wehr fuhr, haben wir ihn flussaufwärts schwimmen lassen. Ging auch alles gut, bis eine Eisscholle kam und den Schlepper umdrehte. Er nahm direkt Fahrt auf und wir rannten nebenher. Der Schlepper näherte sich ein bisschen dem Ufer, wo wir gleich das Beiboot zu Wasser ließen. Mit einem Zweig fingen wir das Beiboot ein. Den Schlepper aber zog es wieder in die Bachmitte. Es half alles nichts. Das Servo für das Ruder war zu schwach und wir mussten tatenlos zusehen wie er auf das Wehr zufuhr und im eleganten Bogen darüber hinweg flog. Er tauchte dann in den Bach ein und ward nicht mehr gesehen. Was tun? Wir gingen dann in Porz zur Feuerwehr (fragt nicht warum ich das gemacht habe), ob die uns helfen könnten. Natürlich konnten sie nicht, gaben uns aber den Tipp: in Porz hätte ein Tauchclub aufgemacht, vielleicht würde der helfen. Da die Hoffnung zuletzt stirbt, besuchte ich den Club an seinem Trainingsabend. Ich schilderte den Tauchern mein Missgeschick und sie waren sofort bereit mir zu helfen. Dies wurde sofort als willkommene Übung eingestuft. Am darauffolgenden Sonntag trafen wir uns dann an der Sülz. Immer noch viel Schnee. Es wurde ein Zelt zum Umziehen aufgestellt und die Damen der Taucher bereiteten alles für heißen Glühwein vor. Es war saukalt und die Anzüge waren damals 5mm Neopren ohne Stoffüberzug, eben Nasstauchanzüge, und die waren auch noch selbst gefertigt. Dann stiegen die Taucher hinter dem Wehr ins Wasser und suchten ca. eine halbe Stunde lang. Außer dem Akku und dem dicken Motor fanden sie nichts. Sie kamen dann aus dem kalten Wasser und zogen sich um. Und mit dem heißen Glühwein ging es dann auch allen wieder besser. Dann fragte mich Horst Platt, der damalige erste Vorsitzende und einer der Mitbegründer des Clubs, ob ich nicht Interesse hätte der TSG beizutreten. Er lud mich ein zum nächsten Trainingsabend zu kommen, was ich dann auch tat. Ich war begeistert von diesem Hobby und trat am 3.Januar 1963 der TSG Porz bei und ich freue mich noch heute in diesem Club zu sein.

Bis zur nächsten Geschichte

Wolfgang