Porz (pab) — Zwölf, durch schwarze Gummianzüge vor dem fünf Grad kalten Wasser geschützte Porzer Taucher schnorchelten am Wochenende durch die Sieg. Eine Strecke von 13,4 Kilometer Länge legten die Mitglieder der Porzer Tauchgemeinschaft zurück. Außer der sportlichen Seite diente das Wildwasserschnorcheln auch als Katastrophenschutzübung, wie sie von den Tauchern in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird.
über 13 Kilometer langes Wildwasser stellte hohe Anforderungen
Unter der Brücke über die Sieg bei Herchen schnorcheln in diesem Augenblick die zwölf Teilnehmer am Wildwasserschnorcheln der Porzer Tauchergemeinschaft. Bild: Gisela Odenwald
Von Dattenfeld bis Stromberg an der Sieg führte der Kurs der Taucher durch die schnellfließende Sieg. Besondere Schwierigkeiten stellten die Brücken für die Taucher dar. Durch die Verengung des Wasserlaufes unter den Brücken und durch den Bodenstau nach den Bauwerken wurde die Sieg in diesen Bereichen noch reißender. Große Felsbrocken und unterschiedliche Wassertiefen erschwer-ten den Porzer Tauchern ihren Kurs.
Auf den Brücken und an den Ufern verfolgten zahlreiche Neugierige das Schnorcheln der Zwölf. Die Taucher wurden von zwei Faltbooten begleitet. Die Besatzungen der Boote hatten die Aufgabe, bei einem Unfall einzugreifen oder ermattete Taucher aufzunehmen. Doch die Paddler in den Booten brauchten nicht einzugreifen. Alle Taucher kletterten in Stromberg unbeschadet aus dem eisigen Wasser.
Hier erwarteten sie eine Zeltgruppe und ein dampfender Topf mit Erbsensuppe. Außer den zwölf Tauchern nahmen noch 35 Vereinsmitglieder an der Fahrt an die Sieg teil.
Ende des Monats wollen die Porzer Taucher ein Stromschwimmen im Rhein von Mondorf bis Porz über eine Strecke von 18,5 Kilometer durchführen. Auch diese Übung soll, nach den Worten des Leiters der Tauchgemeinschaft, Horst Platt, der Ausbildung im Katastrophenschutz dienen. Platt hält es für wichtig, daß die Porzer Taucher im Fall eines Schiffsunfalls auf dem Rhein mit den
Porz (pay) — „Wem es zu wohl wird, der geht aufs Eis“, lautet eine Redensart. Nicht so bei den Sporttauchern der Tauchsportgemeinschaft Porz. Ihnen war es zwar auch recht wohl, doch gingen sie nicht aufs Eis, sondern, wie es sich für zünftige Taucher gehört, sie gingen unters Eis.
Bis zu Minus drei Grad Celsius war das Wasser kalt. In Gruppen zu drei Tauchern stiegen die Porzer unterdie Eisdecke. Hier kommen sie nach einer schwierigen Übung wieder an Land.Bilder: Odenwald
Für Sonntag war das Unternehmen „Tauchen unter Eis“ angesetzt. Da es aber in der letzten Woche nicht mehr gefroren hatte, zweifelten selbst die Optimisten, ob es denn, abgesehen von den Seen in den klassischen Wintersportgebieten, hier in der Nähe auch nur einen mit Eis bedeckten Tümpel gäbe. Schließlich wurden sogar private Wetten abgeschlossen.
Als es am Sonntagmorgen soweit war, sahen die, die noch bis Samstagabend von Eis überzogenen Teichen im Bergischen Land überzeugt waren, ihre schon fast gewonnenen Flaschen buchstäblich im feinen Nieselregen zerrinnen. Dennoch, die Taucher ließen sich nicht verdrießen. Sie packten ihre Geräte. Taucherwetter ist immer. Selbst wenn auf dem See kein Eis mehr ist, dann können Situationen simuliert werden, die auch den Zweck erfüllen.
Es ging zum Alper-Brücker See kurz hinter Ründeroth. Der Regen wurde immer stärker, die Pessimisten freuten sich schon, auch einmal eine Wette gewonnen zu haben. Groß war aber ihre „Enttäuschung“, als nach einer guten Dreiviertelstunde der See erreicht war: Er war noch immer mit einer Eisschicht überzogen.
Vorher war jedoch vereinbart worden, daß die Wette nur dann gelte, wenn auch das Eis einen Mann trage. Schnell bauten die Taucher ihr Zelt auf. Kalter Wind und nasser Regen machten die ganze Unternehmung nicht gerade zu einem Vergnügen. Als aber der kleine Ofen im Zelt „bullerte“, da war es schon wieder recht gemütlich. Die Taucher schlüpften in ihre „zweite Haut“. Auf dem Eis traten sie den Beweis an: Es hielt! Selbst als zwei junge Taucher einen doppelten Rittberger übten und mit Wucht auf die Eisdecke aufschlugen, brach sie nicht.
Mit einer Spitzhacke wurde ein Abstiegsloch geschlagen. Am Rand wurde eine große Eisfläche aufgehackt. Tauchboß Horst Platt ließ an verschiedenen Stellen des Sees noch einige Sicherheitsluken in die Eisfläche schlagen. Dann stieg er, mit einer kräftigen Lampe ausgerüstet, in das eisige Naß. Nur wenige Meter, dann konnte man ihn unter dem dicken, milchigen Eis nicht mehr sehen. Nach langen drei Minuten kam er wieder zum Vorschein. Die Training konnte beginnen.
Die Taucher, alle Mitglieder der Katastrophenabwehrmannschaft, waren nicht nur zum Vergnügen zu dem See gekommen. Sie wollten in dem bis zu minus drei Grad kalten Wasser unter extremen Bedingungen
Übungen praktizieren. Vor allem ging es darum, die Verhaltensweise im Wasser unter einer Eisdecke zu testen. Selbstverständlich achtete Horst Platt streng darauf, daß die Sicherheitsvorkehrungen genau beachtet wurden, wenn auch seine Tauchkollegen meinten, bei der guten Sicht von 10 Metern brauche man nicht so gut zu sichern.
Immerhin ist der See ein zugelaufener Steinbruch. Er weist eine Tiefe von durchschnittlich 22 Metern auf. Trotz der isolierenden Gummianzüge waren die Taucher „abgekühlt“, als sie nach fast eineinhalbstündigem hartem Training wieder an Land gingen. Im inzwischen mollig warmen Zelt wärmten sie sich bei kräftiger „Stulle“ und einem Korn auf. Die Taucher aus Porz haben an diesem Sonntagvormittag bewiesen, daß sie auch vor zugefrorenen Seen nicht haltmachen und mit den extremen Bedingungen fertig werden können.
Porz (pam) — Die Spaziergänger am Porzer Rheinufer horchten auf. Aus den Fluten des Rheins erklang ein dreifach lautstarkes „Zicke, Zacke!“ Dieser sportliche Gruß galt der Wasserschutzpolizei. Die Beamten hatten mit ihrem Boot 15 Angehörige der Porzer Tauchsportgemeinschaft einige Stunden rheinabwärts begleitet. Die Taucher waren am Sonntagmittag in Mondorf zu ihrem Stromschwimmen gestartet.
Wohlbehalten kam die Gruppe am Porzer Rheinufer in Höhe des Fischerweges wieder an. Durchfroren, aber wohlbehalten, obwohl es um Haaresbreite zu einem Zwischenfall mit einem holländischen Frachter gekommen war, durch den die Schwimmgruppe kurzfristig in höchste Gefahr geriet. Durch Umsicht und blitzschnelle Reaktion konnte jedoch ein Unglück vermieden werden.
Start mit Hindernissen
Die Männer um Horst Platt hatten sich Mondorf als Startort ausgesucht. Punkt 13 Uhr sollte es ‚losgehen. Doch schon beim Anlegen der Taucheranzüge gab es ein Hindernis. Einem der Taucher platzte der schwere Gummianzug. Er mußte ausscheiden. Dann stürzten sich die Männer, unter denen als einzige Frau Gisela Odenwald weilte, in die schmutzig-braunen Fluten des Rheins.
Die Taucher sollten von einem Boot der Bonner Wasserschutzpolizei begleitet werden. Das Boot ließ einige Zeit auf sich warten. Der Start begann. 18 bis 19 Kilometer lagen vor den Tauchern. Mit zwei Stunden Schwimmzeit hatte die Gruppe gerechnet.
Motorschiff hielt auf Gruppe
Alles schien glatt zu verlaufen. Der Schwimmer-Konvoi war gut abgesichert. Einmal durch das Boot der Wasserschutzpolizei zum anderen durch eigene Schlauch- und Faltboote. Plötzlich kam ein holländisches Motorschiff in Sicht. Die Wasserschutzpolizei, die mit Blaulicht am Mast fuhr, bedeutete dem holländischen Schiff, daß es abdrehen sollte. Ob der Kapitän des Schiffes den Hinweis der Polizei nicht verstanden hatte, war nicht festzustellen. Das Motorschiff hielt Kurs auf die Gruppe und sprengte sie auseinander.
Sekundenlang gab es einige Aufregung, doch Horst Platt hatte seine Gruppe rasch wieder zusammen. Allgemeines Aufatmen. Es war noch einmal gut gegangen. Das Begleitboot nahm wieder den Schutz der Gruppe auf.
Schlechte Luft auf dem Rhein
Schwierigkeiten bereitete der Schwimmgruppe nicht das kalte Wasser. Der Rhein hatte eine Temperatur von zehn bis zwölf Grad. Vielmehr machte der dicke Smog unmittelbar über der Wasserfläche, hervorgerufen durch die Abgase der Schiffe, den Schwimmern zu schaffen. Auch das Wasser des Rheins en- sprach in keiner Weise der Geschmacksrichtung der Schwimmer. Horst Platt: „Ich hatte am Abend noch den öligen Geschmack im Munde. Und das, obwohl wir mit Schnorchel schwammen und kaum Wasser zu schlucken brauchten.“
Am Porzer Rheinufer hatten sich inzwischen die übrigen. Angehörigen der Tauchsportgruppe eingefunden. Ein Zelt war aufgeschlagen worden, damit die Taucher sich umziehen konnten. Einige Teppiche lagen am Rheinufer. Nicht zum besonderen Empfang, sondern um die Gummianzüge vor zu spitzen Steinen zu schützen. Kurz nach 15 Uhr kam die Gruppe mit den Begleitbooten in Höhe der Zündorfer Groov in Sicht. Dicht aufgeschlossen schwimmen die Taucher auf das Ziel zu. Mit Ferngläsern beobachteten die Wartenden die Ankunft. Einige 100m vor dem Ziel gab es einen Endspurt. Karl Dänzer, der mit zu den Senioren der Porzer Taucher gehört, kam als erster am Ziel an. Sein Lohn: eine Muschelkette.
PS: Die Kölner machen das Rheinschwimmen immer noch. Wäre das nichts für euch? Mein Sohn Timur macht dort immer mit. Er ist sowohl bei uns wie in Köln Mitglied und wäre dann der geeignete Ansprechpartner.
Aus Zypern wieder zurück — Wachtposten machten oft Ärger
Als auf dem Weg nach Zypern der vierte Reifen platzte, als die Fähre zur Insel mitten auf hoher See mit Maschinenschaden in den Wellen schlingerte, da schien der Erfolg der archäologischen Unterwasserexpedition, zu der Horst Platt, Porzer Taucherchef, und vier seiner besten Leute nach Zypern aufgebrochen waren, mehr als zweifelhaft. Doch der Reifen wurde in der glühenden Hitze repariert und auch die Fähre nach Zypern wieder soweit instand gesetzt, daß sie unter den Gebeten des Steuermanns um günstigen Wind schließlich mit vier Knoten Geschwindigkeit die Küste Zyperns erreichte.
Für die fünf Porzer Taucher, die gekommen waren, um während der nächsten sechs Wochen die Unterwasserlandschaft rund um die Insel nach antiken Wracks abzusuchen, begann ein Abenteuer, das den Deutschen nicht zuletzt wegen der politischen Situation auf der Insel etliche brenzlige Situationen bescherte.
Die Expedition, von der die Porzer erst kürzlich zurückkehrten, war mit langer Hand vorbereitet worden. Zwölf Monate lang wälzten die Taucher alle denkbare Literatur über die Insel, studierten Seekarten, erkundeten die Windbedingungen an den Küsten, um herauszufinden, wo vor über tausend Jahren einmal Schiffe mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit untergegangen sein könnten. Doch die Natur machte es den Porzern nicht leicht. Im Laufe der Geschichte hat sich die Insel mehrmals gehoben und gesenkt, so daß zum Beispiel die Meeresströmungen oder die Beschaffenheit des Meeresbodens sehr wenig über mögliche Fundorte auszusagen vermögen. So waren die Taucher nicht zuletzt auf eine gehörige Portion Glück angewiesen.
Frisch in Zypern angekommen, hatten die vier Männer, die von der Fotografin Gisela Odenwald begleitet wurden, erst einmal mächtigen Dusel: Nach drei Tagen und Nächten im Zelt, in dem die Expeditionsteilnehmer schon um halb sieben Uhr morgens schweißgebadet auf ihren Schlafsäcken lagen, stellte ein türkischer Zypriote den fünf Deutschen ein Haus zur Verfügung, in dessen Erdgeschoß zur großen Freude der Deutschen ausgerechnet eine Wirtschaft war. „Wir brauchten uns bloß aus dem Fenster zu hängen und zu klatschen, dann kam der Wirt persönlich mit dem Tee nach oben!“ erzählt Horst Platt.
Während der vielen Fahrten über die Insel allerdings war es mit allem Komfort vorbei. Die zahlreichen Militärposten der Griechen, Türken und UN-Soldaten machten den Porzern das Leben schwer. Das schlimmste Erlebnis allerdings hatten die Taucher nachts, als sie sich auf der Insel verfahren hatten und auf einen einsamen UNO-Posten stießen, der zwischen dem griechischen und türkischen Gebiet angelegt worden war. Ein einsamer UN-Soldat, dem offensichtlich mitten im Niemandsland das Herz in die Hose gerutscht war, vertrieb die Deutschen mit entsicherter Maschinenpistole im Anschlag und dem Finger am Abzug von der Straße. „Eine falsche Bewegung und er hätte uns vor lauter, Angst abgeknallt“ Mit Griechen und Türken hatten die Deutschen in der Regel keine Schwierigkeiten, auch wenn ihnen gelegentlich ein Militärposten mit dem Bajonett vor der Nase herumfuchtelte.
Zu dem deutschen Botschafter auf Zypern hatten die Porzer ein gepflegtes Verhältnis. Nachdem sie dem Diplomaten vier Königsfische im tiefen Wasser mit ihren Harpunen geschossen hatten, schien der Botschafter restlos beglückt: „Ja, das sind ja die Fische, die so gut in der Suppe schmecken.“ Um die Expedition zu einem Erfolg zu führen, mußten Gisela Odenwald, Horst Platt, Wolfgang Hoppe, Jürgen Klenk, Wolfgang Geissler und der türkisch zypriotische Student Hassan Osman Karabiber, der die Deutschen als Dolmetscher begleitete, hart arbeiten. Meter für Meter wurde der Meeresboden an den trächtigen Stellen nach Scherben, Ankersteinen und sonstigen Anzeichen eines versunkenen Schiffes abgesucht. Über den Erfolg der Expedition schweigt Horst Platt sich selbstverständlich aus. Doch wie seinen Worten zu entnehmen ist, sind die Porzer sicherlich nicht ganz ohne fruchtbare Ergebnisse nach Deutschland zurückgekehrt.
Während der sechs Wochen in Zypern lernte Horst Platts Tauchergruppe auch die Prominenz der Insel kennen. Hier steht Horst Platt (ganz rechts) im Gespräch mit dem deutschen Botschafter in Zypern (Mitte) und dessen Frau, sowie dem Präsidenten der türkischen Nationalkammer, Dr. Nejdet, ganz links. Bild: G.Odenwald
Der Sportwart der TSG Porz, Hans Robert, bei einer schwierigen Übung. Foto: Hamann
Porzer Taucher traten zum Kräftevergleich an
Mit 89 zu 82 Punkten gelang der Sportmannschaft der Tauchsport-Gemeinschaft Porz ein Sieg gegen die favorisierten Taucher des Deutschen Unterwasser-Club (DUC) Köln am Wochenende im Kölner Agrippabad. In dem von beiden Seiten mit großer Spannung erwarteten Rückkampf stand der Ausgang des Treffens lange auf des Messers Schneide. Erst in den beiden letzten von sechs „lautlosen“ Unterwasserwettbewerben konnten sich die Porzer Taucher nach hartem Kampf in der Punktwertung nach vorne schieben.
Auf Wunsch der Kölner Taucher wurde der Wettkampf in der Bewertung nach den „Kölner Disziplinen“ ausgetragen. Diese sollen nun in absehbarer Zeit auch auf Verbandsebene gültig sein. Im ersten Wettbewerb kam es für den Taucher darauf an, möglichst senkrecht über einer Zielscheibe zu verharren. Abweichungen von der Vertikalen innerhalb von 30 Sekunden wurden mit Strafpunkten geahndet. Die ersten Plätze belegten punktgleich Robert, Godo (TSG Porz) und Kulessa, Eichler (DUC Köln).
Als zweite Übung stand das Hindernistauchen auf dem Programm. Es galt durch einen fünf Meter langen Tunnel aus Plastikreifen und anschließend durch verschiedene Hindernisse möglichst fehlerfrei und gewandt hindurch zu tauchen. Hierbei ging der erste Platz an Wöhrmann vom DUC. Es folgten Robert (Porz) und Eichler (DUC). In der dritten Disziplin gab es ein totes Rennen, denn die Fähigkeit zur Konzentration und Unterscheidung von Farben und Symbolen beim sogenannten Kegelanschrauben war bei beiden Mannschaften gleich gut. Die Taucher Floßbach, Reuter, Dietz (alle Porz) und Wöhrmann, Zervas, Ott teilten sich den ersten Platz.
Beim vierten Gang wurde die Gewandtheit im Umgang mit Flossen, Maske und Schnorchel geprüft. Nach stilgerechtem Tauchen von 25 Metern mußte die Ausrüstung unter Wasser abgelegt und später wieder angelegt werden. Hierbei belegten den ersten Platz mit jeweils 28 Punkten Hoppe (TSG) und Zervas (DUC), gefolgt von Ott (DUC) und Godo (TSG).
Die zu diesem Zeitpunkt zurückliegenden Porzer konnten beim Gewichtbergen – es mußte möglichst viel Blei in Form von 1-Kilo-Stücken an die Wasseroberfläche gebracht werden – erstmals einen Punktevorsprung heraus holen. Die Taucher Hoppe, Godo (beide Porz) und Wöhrmann (Köln) brachten 26 Kilo Blei an die Oberfläche.
Im letzten Teil des Wettkampfes, dem Gerätetauchen, bei dem es auf ruhiges Verhalten und Körperbeherrschung unter Wasser ankam, konnte die TSG Porz den Vorsprung ausbauen. Den ersten Platz teilten sich Platt (Porz) und Geerinks (Köln) vor Robert und Klenk (beide Porz).
Beim anschließenden geselligen Beisammensein, verbunden mit der Siegerehrung, die im Lindenhof in Porz stattfand, sprach der 1. Vorsitzende der Porzer Taucher, Horst Platt, Wettkämpfern und Kölner Organisatoren seinen Dank für eine gelungene Demonstration modernen Tauchens aus.
Bis zum nächsten Beitrag Wolfgang
Übrigens den Lindenhof gibt es heute nicht mehr. Das war ein Bauernhof, der zum Restaurant umgebaut wurde. Heute steht dort das Hochhaus am Rhein Eingang Zündorf.
Im Endlauf über 100m im Gerätetauchen starteten zwei Porzer nebeneinander: der spätere Sieger Walter Schultze (rechts) und Mike Pünder, der mit dem 2.Platz einkam. Foto: Odenwald
Jungen und Mädchen holten insgesamt 15 Meistertitel
Zum größten sportlichen Erfolg seit Bestehen der Jugendmannschaft (seit zwei Jahren) gestaltete sich die Teilnahme der Tauchsport-Gemeinschaft an den 2. Jugend-Freigewässer-Meisterschaften in Duisburg-Wedau.
Die Jungen und Mädchenmannschaft errang insgesamt 15 Meistertitel, 10 Vizemeister und 5 dritte Plätze. Dadurch gelang es der Jungenmannschaft mit einem hohen Punktevorsprung bundesdeutscher Jugend-Mannschaftsmeister 1971 zu werden. Gleichzeitig brachten sie dadurch außer Medaillen auch noch einen repräsentativen Pokal mit nach Hause.
Obwohl die Veranstaltung an organisatorischen Mängeln litt, ließen die 10- bis 17jährigen Mädchen und Jungen nichts unversucht, gegen die starke Konkurrenz erfolgreich zu sein. Trotz der vorangegangenen Ferienzeit waren die durchweg in hervorragender Form. Mehr und mehr zeichnet sich damit eine erfreuliche Aufwärtsbewegung ab.
So nahm es nicht wunder, daß ein Großteil der jugendlichen Sportler persönliche Bestzeiten aufstellte. Herausragende Einzelsportler waren Peter Abt mit 5 Meistertiteln (100m, 200m, 400m, 800m und4x100m Staffel). Walter Schultze, 4 Titel (100m, 100m Gerätetauchen, 3m Tauchen, 4x30m Staffel), Jürgen Meichsner, 4 Titel (200m, 400m, 100m Gerätetauchen, 30m Tauchen), Mike Pünder, 3 Titel (200m, 400m, 4x100m-Staffel), Arno Rapp, mit 2 Deutschen Meistertiteln (25m Tauchen, 4x100m-Staffel).
Die Jungenstaffel (10 bis 14 Jahre) wurde Erste in folgender Besetzung: Arno Rapp, Konrad Hoffmann, Dieter Vasold Jürgen Meichsner. Die Jungenstaffel (15 bis 17 Jahre) wurde Erster in folgender Besetzung: Walter Schultze;Peter Hussain, Mike Pünder, Peter Abt.
Die Mädchenstaffel (10 bis 14 Jahre)erreichte in der Besetzung: Ingrid Goers, Gaby Klöser und Gudrun Hoffmann einen 2. Platz und wurde dadurch Vizemeister.
Die Jungenstaffel: (15 bis 17 Jahre)stellte bei ihrem überragenden Sieg einen neuen Jugendrekord für diese Altersklasse auf.
Einen neuen deutschen Jugendrekord erzielte die 4x100m Staffel im Flossenkraulen. Am Start der fünffache Jugendmeister in dieser Disziplin Peter Abt. Foto: Odenwald
Das ist die Aquanautenkapsel, die für mindestens 10 Tage „Wohnung“ der Meeresforscher war. Sie stand in knapp 25 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund vor Helgoland. Von hier aus wurden die „Tauchexpeditionen“ unternommen .
Acht Männer lebten 10 Tage auf dem Meeresgrund
Die Porzer Sporttaucher Horst Platt, Rudolf Zerbes, Jürgen Klenk, Wolfgang Hoppe und Gisela Odenwald, die als wissenschaftliche Hilfskräfte beim ersten großen europäischen Unterwasserexperiment vor der Insel Helgoland eingesetzt waren, sind aus den Meerestiefen wieder aufgetaucht. Sie hatten wesent-lichen Anteil am Gelingen des nicht ungefährlichen wissenschaftlichen Wagnisses, wobei es galt, Verhaltens-weisen von Menschen und Tieren zu erkunden und Vor-proben vom „unterseeischen Garten“ als Grundstoff-lieferant für Lebensmittel zu nehmen.
Die Taucher, die ihren Urlaub für das Experiment opferten, waren schon vor dem eigentlichen Be-ginn der wissenschaftlichen Arbeiten vor Helgoland. Sie mußten zunächst einmal unter Wasser die technischen Voraus-setzungen schaffen. Auch als die Techniker und Wissenschaftler die Unter- wasserstation „Helgoland“ bezogen, wurden sie noch dringend benötigt. Die Taucher übernahmen alle taucherischen Aufgaben, als da waren Überwachung von Instrumenten, die außerhalb des Unterwasserlaboratoriums auf dem Meeresboden installiert waren, sie saßen aber auch „an Land“ und beobachteten über Monitore das Leben in der „Aqua-nautenkapsel“. Besonders Gisela Odenwald war am Bildschirm eingesetzt.
Erschöpft und abgekämpft steigen die Taucher auf. Sie hatten unter Wasser Geräte kontrollieren und Leitungen überprüfen, daneben noch Kurierdienste von der Bodenstation zur Kapsel verrichten müssen. Hier helfen die Bodenkontrolleure Horst Platt an Bord.
Taucher und Koch
Horst Platt war acht Tage technisch-wissenschaftlicher Assistent im Unter-wasserlaboratorium. In der Enge von knapp 10 Quadratmetern mußten acht Personen miteinander auskommen. Es herrschte in etwa 25 Meter Tiefe eine konstante Temperatur von 22 bis 25 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von fast 90 Prozent.
Die Aufgabe des Porzer „Aquanauten“ war es, die Sicherheitseinrichtungen zu überprüfen, die Fernsehkabel sowie alle Anschlüsse der Zusatzleitungen regel-mäßig zu kontrollieren.
Außerdem hatte er fotographische Serien über den Arbeitsablauf zu erstellen. Worüber die Wissenschaftler und Techniker sich noch außer der Reihe freuten, war, das Horst Platt ihnen vor-zügliche Menüs bereitete. Die Deutsche Lufthansa stellte dem Unterwasser-laboratorium ausgewählte Tiefkühlkost zur Verfügung.
Der medizinische Leiter des Forschungsexperiments, Prof. Ruff (rechts mit Mütze) von der DFVLR freut sich über die gute körperliche Verfassung des Tauchers Horst Platt (zweiter von rechts) und eines Technikers. Links Prof. O. Kinne von der biologischen Anstalt Helgoland.
Rhythmus verloren
Obwohl die Ärzte zu Lande zunächst befürchteten, bei längerem Aufenthalt in der drangvollen Enge des Labora-toriums, 23 Meter tief, könnten sich auch persönliche Schwierigkeiten und starke psychische Belastungen ergeben, wurden sie von den Teams eines Besseren belehrt. Alle Männer ver-standen sich prächtig.
Dazu eine Zusatzinfo, die nicht in der Zeitung stand
Der Porzer Mondboden heißt Nordsee-Meeresgrund. Was für das Amerika Astronaut Armstrong ist, ist für das kleine Porz der Aquanaut Horst Platt von der Porzer Tauchsportgemeinschaft. Armstrong betrat mit der ersten Landungsexpedition den Mond, Horst Platt mit der ersten Unterwasserexpedition der Bundesrepublik für wissenschaftliche Zwecke den Meeresboden bei Helgoland in etwa 23 Metern Tiefe und bleibtdort mit den Wissenschaftlern ganze zehn Tage. Er hat sich uneigennützig in den Dienst der Wissenschaft gestellt, mit ihm vier weitere Mitglieder der Tauchsportgemeinschaft Porz, aber Horst Platt ist der einzige, der zehn Tage lang auf Sonne und Wind verzichtet und dafür die sehr gefährlichen „Gezeiten“ vor Helgoland in Kauf nimmt.
Die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern und wissenschaftlichem Arbeitsmaterial der Meeresbodenkapsel (rechts) durch das Schlauchboot ist in vollem Gang. Horst Platt auf der Brücke der Kapsel (die schon tief im Meer steckt) nimmt von den Tauchleuten auf dem Schlauchboot einen Kanister Wasser (ohne Alkohol) entgegen. Bilder: Gisela Odenwald
Die Porzer Tauchsportgemeinschaft war der Einladung an alle Tauchsportler der Bundesrepublik durch die DVL (Bad Godesberg) und der Lübecker Firma Dräger, (die die Meeresbodenkapsel baute), gefolgt; von anderen Tauchsportlern waren kaum Meldungen gekommen. Nicht nur deshalb wurde das Lob des Expeditionsleiters ausgesprochen: „Ohne die Porzer Tauchsportgemeinschaft wäre das ganze Unternehmen in Frage gestellt!“, sondern auch deshalb weil die Porzer Taucher über eine außerordentlich große Erfahrung in der Bewältigung ihres Hobbys haben.
Wie bei Mondbodenproben
Mit Horst Platt sitzen augenblicklich sieben weitere Aquanauten, Wissenschaftler, in dem „einen Boot“ auf dem Meeresgrund, der Kapsel, die gleich einem Haus auf dem Meeresboden mit ihren 18 Tonnen Gewicht festhaftet. Die Kapsel ist mit Instrumenten und Geräten gefüllt. Die Wissenschaftler haben den Auftrag, das in der Regel wildbewegte Wasser rings um Helgoland auf alle nur möglichen Verhältnisse zu untersuchen, Proben – ähnlich wie Armstrong auf dem Mond – zu sammeln und an die Oberfläche zu bringen, zu messen, zu wiegen, zu beobachten.
Der Lebensretter, wenn die Not am größten ist. Er steht in Übermannshöhe mit seinen Kollegen an Bord eines der Schiffe der Rettungsflotte bei Helgoland und hat in Notfällen sofort die „Unterwasserleute“ aufzunehmen, um den Druckausgleich herbeizuführen. Ohne ihn wären im Unglücksfall die Aquanauten in spätestens zehn Minuten tot.
Gisela am Draht
Allerdings sind große Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. So ist jedes Instrument des umfangreichen Alarmsystems doppelt – wie auch in der Astronautenkapsel – vorhanden. Zum Alarmsystem gehört eine Fernseh- und eine Telefonverbindung von „oben“ zur Meeresbodenkapsel. Gisela Odenwald, die als sehr geübte Porzer Taucherin schon nach kurzer Zeit den Versuch als Taucherin zu helfen, wegen der unberechenbaren und starken Meeresströmung vor Helgoland aufgab, übernahm für Tage und Nächte die Beobachtung der Aquanauten am Telefon.
Freilich wäre es bedeutend einfacher, wenn die Kapsel direkt mit einem der Schiffe aus der bereit liegenden Rettungsflotte verbunden wäre. Das war eben der Strömungen und Gezeiten wegen nicht möglich. Deshalb wurde zum ersten Mal in der Welt überhaupt zur Versorgung mit allem Lebensnotwendigen der acht Männer auf dem Meeresboden eine Versorgungstonne eingesetzt, die über der Kapsel an der Oberfläche schwimmt und unbemannt ist; sie wurde humorvoll von der Unterwasserkapselbesatzung nach dem technischen Leiter der Expedition, Fust, das „Füstchen“ getauft. Alle zwei Stunden haben die Aquanauten die an den Instrumenten abzulesenden Werte telefonisch nach oben durchzugeben. Wenn spätestens nach fünf Minuten kein Lebenszeichen nach oben dringt, greift die Rettungsflotte sofort ein. Für die Strenge der Sicherheitsvorkehrungen ist u.a. die Tatsache zu bewerten, daß kein Spiel, kein Alkohol mit in das „Haus im See“ genommen werden durfte, damit bei der Besatzung auch jeder kleinste Grund zur eventuellen Streitigkeit von vorneherein ausgeräumt ist. Die drei weiteren Porzer Taucher, die mit Horst Platt und Gisela Odenwald gern „dabei gewesen wären“ sind Rudolf Zerbes, Jürgen Klenk und Wolfgang Hoppe; sie nahmen sehr stark an der Versorgung des Unterwasserhauses teil.
Horst Platt“ spaziert augenblicklich – wie Armstrong und Aldrin auf dem Mondboden – auf dem Meeresboden. Vorerst muß er sich den einen oder anderen Hummer von Helgoland an der Nase vorbeitreiben Lassen. Denn das Team hat nicht nur die Aufgabe, Wasser und Boden, Flora und Fauna im allgemeinen zu untersuchen, sondern auch im speziellen festzustellen, warum z.B. die Hummer um Helgoland so selten geworden sind und warum das Meer dann und wann leuchtet. Und da erweist es sich, daß Erde und Meere sich nicht sehr unterscheiden: Genau wie auf der Erde mit dem Leuchtkäfer treibt die Liebe die winzigen Lebewesen im Wasser zum Leuchten und Locken. Aber das genaueste darüber kann erst gesagt werden, wenn Horst Platt mit seinen sieben „Hausbewohnern am Meeresgrund“ wieder unter uns ist. Und wenn der Auftraggeber, die Biologische Anstalt auf Helgoland, die Foschungsergebnisse veröffentlicht. Horst Platt als geübter Taucher hilft Ihnen. Er wird der „Aquanautenkapsel-insasse mit den meisten Ausstiegen aus der stets nach unten hin offenen Ausstiegsluke sein; denn er holt in seinem Tauchanzug die benötigten Proben aus weitem Umkreis in die Kapsel. Er hat alle paar Stunden die Kapsel auf ihre Sicherheit hin zu untersuchen. Er hat auch den hohen Luftdruck in der Kapsel ständig zu überprüfen, damit nicht der Wasserdruck von außen einmal größer als der Luftdruck von innen wird und damit sich die Kapsel mit Wasser füllt.
Eilige Lebensrettung
„Nabelschnüre“ des Lebens verbinden diese Tonne an der Meeresoberfläche („Füstchen“ genannt) mit dem „Haus auf dem Meeresgrund“, in dem Horst Platt mit sieben Wissenschaftlern zehn Tage lebt.
Das Leben der insgesamt acht Aquanauten auf dem Meeresboden hängt an gerade nicht seidenen Fäden, aber an dünnen Schläuchen und Drähten. Würde irgend eine Notlage durch irgendwelche Umstände hervorgerufen, hätten die Aquanauten gerade noch sieben bis zehn Minuten Zeit, ihr Leben zu retten, wenn sie an die Oberfläche des Meeres geschleudert oder getrieben würden. Denn in dieser Zeit müßten sie die an Bord eines Rettungsschiffes bereit stehenden Überdruckkammern bereits aufgesucht haben, damit der Körper an den in der Kammer angepasst werden kann. Das erste Team, das „hinunter ging“, brauchte allein in der Kammer die letzten 15 Stunden vor einem Aufstieg, um sich in der Kammer selbst auf die veränderten Druckverhältnisse auf der Oberfläche anzupassen.
Ein großer Teil des Gelingens eines internationalen Forschungsexperimentes wird von einer Gruppe Porzer abhängen. Gelingt das Experiment, wird ein neues Kapitel der Meeresforschung aufgeschlagen. Es handelt sich um das Unterwasserlabor Helgoland, das in den nächsten drei Wochen vor der Insel Helgoland in einer Tiefe von 24 Metern installiert wird. Die Porzer Tauchgemeinschaft unter Leitung von Tauchlehrer Horst Platt ist zu technischen und wissenschaftlichen Hilfsarbeiten von Professor Kinne, dem Leiter des Projekts, angefordert worden.
Versorgungstransporte vom Schiff zur Unterwasserstation in 24 Meter Tiefe haben die Porzer Taucher auszuführen. Auch wurden Ihnen wissentschaftliche Hilfsarbeiten, wie Wartung der rund um das Labor verteilten technischen Geräte, anvertraut. Die Zahlen bedeuten: 1 Unterwasserhaus, 2 Versorgungsboje, 3 Fahrstuhl, 4 Unterwasseriglu, 5 Einsatz der Porzer Taucher, 6 Rettungskammer
Der Wissenschaftler brauchte eine erfahrene Tauchergruppe wie die Porzer, die gut aufeinander eingespielt ist. Schon seit Jahren unternehmen die Taucher eigene Expeditionen. Horst Platt fährt nun mit Gisela Odenwald, Rudolph Zerbes, Jürgen Klenk und Wolfgang Hoppe an die Nordsee.
Vom Versorgungsschiff aus werden die Porzer Taucher für die Verbindung zum Labor zuständig sein. Sie müssen neben den Lebensmitteln auch wissenschaftliches Gerät und sonstige Materialien, die im Labor benötigt werden, zu transportieren. In den ersten Tagen werden sie besonders das Gelände rund um die Unterwasserstation zu vermessen und in Planquadrate einzuteilen haben.
Um das Labor sind in Abständen sogenannte Iglus, die technische Geräte für verschiedene Messungen enthalten, aufgebaut. Es gehört zu den Aufgaben der Porzer Sporttaucher, diese Iglus zu warten und die Werte abzulesen. Das Unterwasserlabor soll als Vorstufe für einen „Unterwasserzoo“ dienen. Die Meeresforscher wollen die Verhaltensweisen von ausgesetzten Hummerlarven studieren und die Voraussetzungen für eine ökonomische Fischzucht schaffen, indem auf wissenschaftlicher Basis dickere und wohlschmecken-dere Hummer, Austern oder Seezungen gezüchtet werden sollen.
Auch für die Überwachung der Fallen und Fangkörbe sind die Porzer Taucher eingesetzt. Außerdem müssen sie über Monitore das Verhalten
der im Unterwasserlabor arbeitenden Aquanauten kontrollieren.
Die Porzer Taucher haben für dieses Unternehmen, das am 19. Juli beginnt, ihren Urlaub eingeplant. Es ist zum ersten Mal, daß Sporttaucher für wissenschaftliche undtechnische Hilfsdienste in Anspruch genommen werden.
Das Unternehmen ist für die Porzer Taucher nicht ganz ungefährlich. Das Labor wird etwa drei Kilometer vor Helgoland auf den Meeresgrund gelassen. Die See ist aber auch im Juli oft sehr unruhig, so daß an die Taucher erhebliche Anforderungen gestellt werden. Horst Platt versicherte, daß alle fünf Teammitglieder körperlich so fit seien, daß er glaube diese Schwierigkeiten überwinden zu können.
Zum ersten Mal wurden Sporttaucher zu wissenschaftlichen und technischen Hilfsarbeiten an einem wissenschaftlichen Experiment angefordert. Hier eine Gruppe Porzer Taucher, die bei allen Witterungen eifrig trainieren. Ihr Fleiß hat sich jetzt durch die Berufung zu dem Unternehmen Helgoland ausgezahlt.
Die Bundesrepublik ist an dem Experiment, das alle bisherigen übertreffen soll, mit erheblichen Geldmitteln beteiligt. Entwurf und Anregung gingen vom Institut für Flugmedizin aus, in dessen Händen auch die technische und medizinische Leitung liegt. Das Unterwasser-labor liegt zur Zeit noch im Drägerwerk Lübeck. Auftraggeber sind die Biologische Anstalt Helgoland und die in Porz-Wahn etablierte Deutsche Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt. Gerade die Porzer DVFLR hat in entscheidender Weise an der technischen Entwicklung des Unterwasserlabors mitgewirkt.
Verpasst nicht die Fortsetzung in 2 Wochen. Bis zum nächsten Mal.
Wasser war sehr kalt – Tauchverhältnisse ideal – Es lohnte sich
V o n A u g u s t M e y e r
Porz (pam) – Die Porzer Taucher sind ständig auf der Suche nach neuen „Jagdgründen“. Am vergangenen Wochenende verließen die Männer, die unter Wasser zu Hause sind, wieder einmal ihr Domizil am „Schwarzen See“ in Leubsdorf und zogen nach Belgien. Dort fanden die Taucher nicht nur ein ideales Sportgelände vor, sondern sie gewannen auch neue Freunde. Es sind die Mitglieder von „Cercle Sportief Aerienne, Section Activitès Sons Marines“ aus Dongleberg in Brabant, einem Ort rund 50 Kilometer von Brüssel entfernt. Die Porzer Taucher fuhren nicht allein nach Belgien; sie hatten ihre Freunde von der Bundeswehr, „Sektion Sport- und Rettungstauchen“ mitgenommen.
Neue Freunde gewann die Porzer Tauchsportgemeinschaft am Wochenende in Belgien. Rechts Horst Platt, der zweite Vorsitzende der Porzer Taucher, links daneben der beigische Adjutant Jaques Walschaert. Daneben der technische Leiter der Bundeswehrsektion „Sport und Rettungstauchen“, Dieter Reddermann.
In der Nähe von Dongleberg besitzen die belgischen Taucher in einem Steinbruchsee ihr Sportgelände. Die Tauchverhältnisse sind dort geradezu ideal. Der See weißt Tiefen bis zu 50 Meter auf. Für die Porzer, die sozusagen auf allen Meeren zu Hause sind, war der Start in den Steinbruchsee doch etwas Unbekanntes. Dies merkten sie schnell beim ersten Tauchversuch. Das Wasser war kalt, ja sogar eiskalt, denn auf dem Grund des Sees wurden Temperaturen von nur zwei bis drei Grad gemessen. Diese Kälte drang sogar durch die dicken Gummianzüge der Taucher durch. Für die Kälte entschädigt wurden die Taucher allerdings durch eine klare Sicht, die selbst in größeren Tiefen herrschte.
Die Belgier haben ihren See speziell für Tauchübungen hergerichtet. Auf dem Grund ruhen ein Autowrack und das Wrack eines Flugzeuges, mit denen die Porzer rasch Bekanntschaft machten. Diese Wracks dienen dazu, Antipanikübungen durchzuführen. So konnten sich die Porzer Taucher in den Wracks einschließen, um so das Gefühl des vollständigen Eingeschlossenseins zu bekommen. Zweiter Vorsitzender der Tauchgemeinschaft Porz, Horst Platt: „Das gehört zu unserer Ausbildung. Der Taucher muß sich überall unter Wasser sicher fühlen.“ Mit einer weiteren Neuerung machten die Porzer Bekanntschaft. Die Belgier hatten rund 15 Meter unter der Wasseroberfläche eine Plattform verankert.
Dort konnten sie das Auswechseln der Geräte üben und ihre Masken ausblasen. Wie Horst Platt erklärt, sei das nicht einfach und stelle bei einem Wasserdruck von 2,5 Atü schon hohe Anforderungen an die Taucher.
Mit der Kälte im See hatten sich die Porzer auch rasch abgefunden. Sie fanden es sogar ideal. Allerdings birgt die Kälte auch Gefahren. So kommt es darauf an, daß den Tauchern bei den Kälteunterschieden zwischen Oberfläche und Tiefe das Gleichgewichtsempfinden nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Selbstverständlich hat das Auftauchen der Porzer Sporttaucher in Dongleberg einiges Aufsehen erregt. Zahlreiche Sonntagsausflügler hatten sich am See eingefunden, um das Treiben der Unterwassermänner zu beobachten.
Zu den neuen Freunden, die übrigens die Porzer mit aller Herzlichkeit empfingen, gehörte auch der belgische Rekordhalter im Tauchen, der Adjutant Avi Jaques Walschaert, der es bis zu einer Tiefe von 115 Meter gebracht hat. In drei Wochen wollen die Porzer nochmal nach Belgien fahren. Horst Platt wird dann in dem See bei Dongleberg die Prüfungen für die Porzer Taucher abnehmen. Die Belgier versprechen, den Porzern einen Gegenbesuch zu machen. Dann sollen sie auch den „Schwarzen See“, das Porzer Tauchgelände kennenlernen.
Noch ein paar Informationen zu Dongleberg.
Dongleberg ist heute noch ein grosses Tauchcenter.