Taucher übten unter Eis – 60 Jahre TSG

Extreme Bedingungen stellten harte Anforderungen

Von Alwin-Georg Maibach

Porz (pay) — „Wem es zu wohl wird, der geht aufs Eis“, lautet eine Redensart. Nicht so bei den Sporttauchern der Tauchsportgemeinschaft Porz. Ihnen war es zwar auch recht wohl, doch gingen sie nicht aufs Eis, sondern, wie es sich für zünftige Taucher gehört, sie gingen unters Eis.

Taucher übten unter Eis - 60 Jahre TSG

Bis zu Minus drei Grad Celsius war das Wasser kalt. In Gruppen zu drei Tauchern stiegen die Porzer unter die Eisdecke. Hier kommen sie nach einer schwierigen Übung wieder an Land. Bilder: Odenwald

Für Sonntag war das Unter­nehmen „Tauchen unter Eis“ angesetzt. Da es aber in der letzten Woche nicht mehr gefro­ren hatte, zweifelten selbst die Optimisten, ob es denn, abgese­hen von den Seen in den klassi­schen Wintersportgebieten, hier in der Nähe auch nur einen mit Eis bedeckten Tümpel gäbe. Schließlich wurden sogar private Wetten abgeschlossen.

Als es am Sonntagmorgen so­weit war, sahen die, die noch bis Samstagabend von Eis überzo­genen Teichen im Bergischen Land überzeugt waren, ihre schon fast gewonnenen Flaschen buchstäb­lich im feinen Nieselregen zer­rinnen. Dennoch, die Taucher ließen sich nicht verdrießen. Sie packten ihre Geräte. Taucher­wetter ist immer. Selbst wenn auf dem See kein Eis mehr ist, dann können Situationen simu­liert werden, die auch den Zweck erfüllen.

Es ging zum Alper-Brücker See kurz hinter Ründeroth. Der Regen wurde immer stärker, die Pessimisten freuten sich schon, auch einmal eine Wette gewon­nen zu haben. Groß war aber ihre „Enttäuschung“, als nach einer guten Dreiviertelstunde der See erreicht war: Er war noch immer mit einer Eisschicht überzogen.

Vorher war jedoch vereinbart worden, daß die Wette nur dann gelte, wenn auch das Eis einen Mann trage. Schnell bauten die Taucher ihr Zelt auf. Kalter Wind und nasser Regen machten die ganze Unternehmung nicht gerade zu einem Vergnügen. Als aber der kleine Ofen im Zelt „bullerte“, da war es schon wie­der recht gemütlich. Die Taucher schlüpften in ihre „zweite Haut“. Auf dem Eis traten sie den Beweis an: Es hielt! Selbst als zwei junge Taucher einen doppelten Rittberger übten und mit Wucht auf die Eisdecke auf­schlugen, brach sie nicht.

Mit einer Spitzhacke wurde ein Abstiegsloch geschlagen. Am Rand wurde eine große Eisfläche aufgehackt. Tauchboß Horst Platt ließ an verschiedenen Stellen des Sees noch einige Sicherheitsluken in die Eisfläche schlagen. Dann stieg er, mit einer kräftigen Lampe ausgerü­stet, in das eisige Naß. Nur we­nige Meter, dann konnte man ihn unter dem dicken, milchigen Eis nicht mehr sehen. Nach lan­gen drei Minuten kam er wieder zum Vorschein. Die Training konnte beginnen.

Die Taucher, alle Mitglieder der Katastrophenabwehrmann­schaft, waren nicht nur zum Vergnügen zu dem See gekommen. Sie wollten in dem bis zu minus drei Grad kalten Wasser unter extremen Bedingungen

Übungen praktizieren. Vor allem ging es darum, die Verhaltensweise im Wasser unter einer Eisdecke zu testen. Selbstverständlich achtete Horst Platt streng darauf, daß die Sicherheitsvorkehrungen genau beachtet wurden, wenn auch seine Tauchkollegen meinten, bei der guten Sicht von 10 Metern brauche man nicht so gut zu sichern.

Immerhin ist der See ein zu­gelaufener Steinbruch. Er weist eine Tiefe von durchschnittlich 22 Metern auf. Trotz der isolie­renden Gummianzüge waren die Taucher „abgekühlt“, als sie nach fast eineinhalbstündigem hartem Training wieder an Land gingen. Im inzwischen mollig warmen Zelt wärmten sie sich bei kräftiger „Stulle“ und einem Korn auf. Die Taucher aus Porz haben an diesem Sonntagvor­mittag bewiesen, daß sie auch vor zugefrorenen Seen nicht halt­machen und mit den extremen Bedingungen fertig werden können.

Januar 1969

Ölgeschmackauf der Zunge – 60 Jahre TSG

20 – Kilometer Stromschwimmen

Porz (pam) — Die Spaziergänger am Porzer Rheinufer horchten auf. Aus den Fluten des Rheins erklang ein dreifach lautstarkes „Zicke, Zacke!“ Dieser sportliche Gruß galt der Wasserschutzpolizei. Die Beamten hatten mit ihrem Boot 15 Angehörige der Porzer Tauchsportgemeinschaft einige Stunden rheinabwärts begleitet. Die Taucher waren am Sonntagmittag in Mondorf zu ihrem Stromschwimmen ge­startet.

Ölgeschmackauf der Zunge - 60 Jahre TSG

Wohlbehalten kam die Gruppe am Porzer Rheinufer in Höhe des Fischerweges wieder an. Durchfroren, aber wohlbehalten, obwohl es um Haaresbreite zu einem Zwischenfall mit einem holländischen Frachter gekom­men war, durch den die Schwimmgruppe kurzfristig in höchste Gefahr geriet. Durch Umsicht und blitzschnelle Reak­tion konnte jedoch ein Unglück vermieden werden.

Start mit Hindernissen

Die Männer um Horst Platt hatten sich Mondorf als Start­ort ausgesucht. Punkt 13 Uhr sollte es ‚losgehen. Doch schon beim Anlegen der Taucheran­züge gab es ein Hindernis. Einem der Taucher platzte der schwere Gummianzug. Er mußte ausscheiden. Dann stürzten sich die Männer, unter denen als ein­zige Frau Gisela Odenwald weilte, in die schmutzig-brau­nen Fluten des Rheins.

Die Taucher sollten von einem Boot der Bonner Wasser­schutzpolizei begleitet werden. Das Boot ließ einige Zeit auf sich warten. Der Start begann. 18 bis 19 Kilometer lagen vor den Tauchern. Mit zwei Stun­den Schwimmzeit hatte die Gruppe gerechnet.

Motorschiff hielt auf Gruppe

Alles schien glatt zu verlau­fen. Der Schwimmer-Konvoi war gut abgesichert. Einmal durch das Boot der Wasserschutzpolizei­ zum anderen durch eigene Schlauch- und Faltboote. Plötz­lich kam ein holländisches Mo­torschiff in Sicht. Die Wasser­schutzpolizei, die mit Blaulicht am Mast fuhr, bedeutete dem holländischen Schiff, daß es ab­drehen sollte. Ob der Kapitän des Schiffes den Hinweis der Polizei nicht verstanden hatte, war nicht festzustellen. Das Motorschiff hielt Kurs auf die Gruppe und sprengte sie aus­einander.

Sekundenlang gab es einige Aufregung, doch Horst Platt hatte seine Gruppe rasch wie­der zusammen. Allgemeines Aufatmen. Es war noch einmal gut gegangen. Das Begleitboot nahm wieder den Schutz der Gruppe auf.

Schlechte Luft auf dem Rhein

Schwierigkeiten bereitete der Schwimmgruppe nicht das kalte Wasser. Der Rhein hatte eine Temperatur von zehn bis zwölf Grad. Vielmehr machte der dicke Smog unmittelbar über der Wasserfläche, hervorgeru­fen durch die Abgase der Schiffe, den Schwimmern zu schaffen. Auch das Wasser des Rheins en- sprach in keiner Weise der Ge­schmacksrichtung der Schwim­mer. Horst Platt: „Ich hatte am Abend noch den öligen Ge­schmack im Munde. Und das, obwohl wir mit Schnorchel schwammen und kaum Wasser zu schlucken brauchten.“

Am Porzer Rheinufer hatten sich inzwischen die übrigen. An­gehörigen der Tauchsport­gruppe eingefunden. Ein Zelt war aufgeschlagen worden, da­mit die Taucher sich umziehen konnten. Einige Teppiche lagen am Rheinufer. Nicht zum beson­deren Empfang, sondern um die Gummianzüge vor zu spitzen Steinen zu schützen. Kurz nach 15 Uhr kam die Gruppe mit den Begleitbooten in Höhe der Zündorfer Groov in Sicht. Dicht aufgeschlossen schwimmen die Taucher auf das Ziel zu. Mit Ferngläsern beobachteten die Wartenden die Ankunft. Einige 100m vor dem Ziel gab es einen Endspurt. Karl Dänzer, der mit zu den Senioren der Porzer Taucher gehört, kam als erster am Ziel an. Sein Lohn: eine Muschelkette.

PS: Die Kölner machen das Rheinschwimmen immer noch. Wäre das nichts für euch? Mein Sohn Timur macht dort immer mit. Er ist sowohl bei uns wie in Köln Mitglied und wäre dann der geeignete Ansprechpartner.

Mai 1967

3.Mai 1967 Bis demnächst
Wolfgang

Dive in den Mai

Dive in den Mai

2015 aus einer spontanen Laune heraus erfunden hat sich der Dive in den Mai zu einem festen Termin im Kalender entwickelt. Dabei geht es am 30.04 ins Wasser und der Tauchgang endet am 01.05.

Bei je nach Anzug mehr oder weniger angenehmen 12°C Wassertemperatur, guter Sicht und milden Temperaturen über Wasser haben sich elf Taucher und ein nicht-tauchender Gast am Fühlinger See getroffen. Nach dem Aufbau der Tauchgeräte und der Gruppeneinteilung ging es auf in den See. Die vielen Aale, Hechte und anderen Kleintiere boten einen abwechslungsreichen Tauchgang. Das kleine nächtliche Picknick mit selbstgebackenem Kuchen nach dem Auftauchen hat das Event komplettiert.

Antauchen 2023

Antauchen 2023

Rechtzeitig für unser Antauchen hat sich Wetterprognose noch deutlich verbessert, sodass es nicht nur trocken sondern zeitweise sogar richtig sonnig war. Bei guter Sicht und inzwischen durchaus angenehmen Wassertemperaturen gab es Karpfen, Hechte und Krebse zu sehen. Auch für die nächsten Tauchscheine konnte geübt werden.

Nach dem Tauchen durfte der Grill zur Stärkung und das gemütliche Beisammensein natürlich nicht fehlen. Mit über 20 Tauchern und einigen Nicht-Tauchenden Gästen ist uns ein schöner Start in die Tauchsaison geglückt.

Grilltest fürs Antauchen

Bevor nächste Woche mit dem Antauchen die offizielle Saisoneröffnung ansteht, musste natürlich schonmal geprobt werden.

Denkt dran euch noch fürs Antauchen anzumelden, wenn ihr dabei sein wollt.

Grilltest fürs Antauchen

Deutsche Meisterschaft des VDST im Apnoetauchen

Am Donnerstag, den 16.03., sind Eva und Darleen zur Deutschen Meisterschaft im Apnoetauchen nach Chemnitz gefahren. Ihre Erlebnisse in Chemnitz und ganz besonders die absolvierten Tauchgänge und ihre Platzierungen haben sie für euch in einem Bericht festgehalten. Außerdem findet ihr in der Cloud noch ein Video von dem ereignisreichen Wochenende.

Bericht

Video

Wir möchten beiden an dieser Stelle nocheinmal zur erfolgreichen Wettkampfteilnahme gratulieren und wünschen beiden alles Gute für die nächsten Wettkämpfe.

Falls ihr jetzt angesteckt seid und selbst auch einmal an einem Wettkampf teilnehmen möchtet, sprecht Daniel gerne an.